RB Leipzig bleibt diese Saison in Liga und Pokal ungeschlagen. Beim Tabellenvierten Berliner AK erkämpfte eine Reserve-Auswahl ein 1:1 (1:1). Damit sind die Leipziger das beste Regionalliga-Team in der Saison 2012/13. Um in die 3. Liga aufzusteigen, müssen die Leipziger trotzdem durch die Relegation.

Noch vier Tage bis zum Relegations-Hinspiel gegen die Sportfreunde Lotte. Für das Duell im Leipziger Zentralstadion gingen bis gestern Abend 15.000 Tickets über den Tresen. Die RB-Verantwortlichen mühen sich nach Leibeskräften, die Mannschaft nach außen abzuschotten. Die Spieler sollen sich auf’s Wesentliche konzentrieren. Heißt im Klartext: Geheimtraining. Bedeutete auch: Zum letzten Punktspiel der Saison reiste nur ein B-Team zum Berliner AK.
Alexander Zorniger strich seine Stammkräfte weitestgehend aus dem Kader. Tim Sebastian und Juri Judt durften nach Verletzungspausen Spielpraxis sammeln. Ebenso die “Joker” Clemens Fandrich und Matthias Morys. Die Herren Röttger, Hoheneder, Kaiser und Kammlott waren als Reservisten dabei. Ein Grund für die Geheimniskrämerei: Scouts aus Lotte hatten ihr Kommen angekündigt. Die Sportfreunde liefen fast zeitgleich in Velbert ebenfalls mit der zweiten Garde auf (Endstand: 1:0 für Lotte). Und wurden trotzdem von RB-Fachleuten begutachtet.

In Berlin erleben 507 Zuschauer bei Dauerregen einen lustlosen Kick ohne echte sportliche Relevanz. Die Gedanken der Spieler sind anscheinend schon im Sommerurlaub oder bei der Relegation. RB-Coach Zorniger experimentiert taktisch, lässt die RB-Elf ein 4-2-3-1 spielen. Beide Abwehrreihen stehen gut, die Stürmer finden mit ihren Kombinationen kaum Zugriff. Zweimal müssen sich die Keeper trotzdem geschlagen geben. Ernst bringt die Leipziger mit einem Flachschuss im Sechzehner in Führung (39.). Hebisch köpft Minuten später nach Flanke von Siemund zum Ausgleich (45.).

Die Leipziger bleiben in der Regionalliga als einziges von 149 Teams ungeschlagen. Was diese beeindruckende Bilanz unter’m Strich wert ist, wird sich erst in den Playoffs gegen Lotte zeigen. “Wir hatten sehr viel Respekt vor diesem Punktspiel, weil der BAK ein Topgegner ist und die letzten waren, die uns in der Liga hätten schlagen können”, kommentierte Zorniger nach dem Schlusspfiff. “Wir hatten zwar nicht die Mehrzahl an Torchancen, dafür aber die klareren. Aufgrund der vielen Wechsel in der Startelf haben wir uns gut aus der Affäre gezogen und ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft, weil die Relegation natürlich in den Köpfen drin ist.”

Randnotiz: Timo Rost (34), zu Saisonstart aus dem RB-Kader geflogen, trainiert ab Juli Bayernligist FC Amberg.
Berliner AK: Kisiel – Lichte, Krstic, Teichmann, Brandt, Malinowski, Blazynski, Cakmak (70. Avcioglu), Siemund, Gerlach, Hebisch.
RB Leipzig: Domaschke – Koronkiewicz, Sebastian, Kocin, Judt – Legien (68. Röttger), Ernst, Fandrich, Schinke – Morys, Nattermann.

Torfolge: 0:1 Ernst (39.), 1:1 Hebisch (45.), Schiedsrichter: Felix Anger, Zuschauer: 400 im Poststadion, Berlin.

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