Mittwoch furioser Pokaltriumph gegen Chemnitz, Sonntag Liga-Alltag in Jena (Hinspiel 1:1). Irgendwo dazwischen der Wirbel um die Entlassung von Jeremy Karikari nach einer Disko-Schlägerei. Das Leben eines Rasenballers könnte pünktlich zum Saisonfinale abwechslungsreicher kaum sein. "Das Pokalspiel war ein schöner Abend", schwärmt Sebastian Heidinger. Und "Wir fahren nach Jena, um unsere Serie weiter auszubauen."

Seit dem 29. Mai 2012, einem Testspiel in Braunsbedra (Sachsen-Anhalt), sind die Rasenballer ungeschlagen. Die letzte Pflichtspielpleite datiert gar vom 21. April des gleichen Jahres. RB Leipzig ließen damals in Kiel (0:1) drei Zähler liegen und verpassten am Ende den Aufstieg.

Ein Horror-Szenario für Sportdirektor Ralf Rangnick und Coach Alexander Zorniger. “Es gibt keine Plan B”, betonte der Fußballehrer am Freitag. Heißt: Die Relegation gegen Lotte oder Fortuna Köln (die Entscheidung gegen wen es geht, könnte Sonntag fallen) muss um jeden Preis gewonnen werden. Ärgerlich, dass die Leipziger Verletzungssorgen plagen. Daniel Frahns Einsatz ist weiter fraglich. Trainer, Spieler und Betreuer drücken die Daumen. “Die Behandlung verläuft gut”, berichtet Zorniger.

Clemens Fandrich (Museklprobleme) verpasst das Jena-Spiel, Marcus Hoffmann (Außenbandanriss) die Relegation. Tim Sebastians Einsatz in den Play-Offs um Liga drei ist nach seiner Knie-OP weiter fraglich. Juri Judt wird dieses Wochenende noch fehlen, sollte ab nächster Woche aber wieder voll mittrainieren können. Heidinger dürfte den Linksverteidiger gegen Jena erneut vertreten. Für den gelernten Rechtsaußen eine ungewohnte Rolle: “Die Position hab ich zuletzt bei den Bayern in der B-Jugend gespielt.” Eine Weile her für den heute 27-Jährigen.

Zorniger spricht dennoch von einer “optimalen Ausgangsposition.” Dass sein Team gegen Chemnitz trotz der Ausfälle, trotz zweimaligen Rückstands mit 4:2 (1:2) vom Platz gegangen ist, stimmt optimistisch. Am Sonntag soll trotz des kräftezehrenden Pokalfights die erste Elf spielen. “Weil sie diese Belastung auch in der Relegationswoche hat”, so Zorniger. Übrigens: Man möchte bis Saisonende ungeschlagen bleiben. Heißt umgekehrt, auch für die letzten Gegner der Saison werden keine Punkte im Geschenkpaket überreicht.

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