RB Leipzig steht erstmals auf einem direkten Aufstiegsplatz. Die Rasenballer besiegten am Samstag den SSV Jahn Regensburg 2:0 (1:0). Tore von Heidinger (44.) und Frahn (82.) befördern die Leipziger auf den zweiten Tabellenplatz. Alexander Zorniger durfte sein Team nach dem Derby-Sieg wieder umbauen.

Yussuf Poulsen kehrte nach zwei Länderspielen in die Startformation zurück. Fabio Coltorti konnte entgegen aller Befürchtungen das Tor hüten. Henrik Ernst war wieder von Beginn an dabei. In der Viererkette spielte Anthony Jung links-, Sebastian Heidinger rechtsaußen, weil Christian Müller für drei Spiele gesperrt ist. In der Offensive ersetzte Carsten Kammlott den gelbgesperrten Matthias Morys.

Die Leipziger tun sich anfangs schwer. Die Regensburger Defensive steht kompakt, die Offensive stichelt, was das Zeug hält. Ergebnis: Sechs Ecken nach 18 Minuten, aber kein Tor. Die Gastgeber kommen in der Anfangsphase durch einen Kaiser-Freistoß zu einer guten Chance, bei der SSV-Keeper Wiegers Unsicherheit ausstrahlt, aber pariert (10.).

Lange Zeit finden die Rasenballer keinen Zugriff. Der SSV weiß das Gegenpressing der Messestädter wirksam zu unterbinden. Dann ein folgenschwerer Fauxpas. Günter legt Kammlott an der Strafraumkante (38.). Der Regensburger war schon verwarnt, muss vom Platz. Den anschließenden Freistoß von links zirkelt Kaiser aus gut 20 Metern ans Lattenkreuz.
Die Sachsen erhöhen jetzt die Schlagzahl. Ernst zieht aus der Distanz ab. Keeper Wiegers kann nur ins Toraus ablenken (40.). Besser macht’s Heidinger. Der Verteidiger netzt Minuten später einen Freistoß aus 25 Metern unhaltbar an der Mauer vorbei zur Führung ein (44.). Einfach traumhaft.

Nach dem Seitenwechsel ist Regensburg um Schadensbegrenzung bemüht. Die Taktik: Kein zweites Tor kassieren, und vielleicht bei einem Konter oder Standard zuschlagen. Was sollen die dezimierten Bayern gegen die spielstarken Hausherren auch anderes machen? Die Leipziger verwalten indes die knappe Führung, statt zielstrebig nach der Vorentscheidung zu suchen. Wenngleich die Rasenballer jetzt dominanten Offensivfußball zeigen, fehlt heute die Präzision beim letzten Zuspiel.

Erst in der 75. Minute bietet sich für Kaiser die erste nennenswerte RB-Chance im zweiten Durchgang. Frahn legt im Sechzehner auf den Mittelfeld-Regisseur ab. Dessen Schuss verfehlt aus kurzer Distanz, aber schwieriger Position knapp den Kasten. Frahn probiert’s aus 20 Metern. Kein Problem für Wiegers (79.).

Die Entscheidung fällt in der 82. Minute. Poulsen flankt vom rechten Flügel in den Sechzehner. Der Ball zischt an Wiegers vorbei auf Frahn, der lässig einnetzt. Weil von den Gästen in der zweiten Hälfte nur wenig zu sehen war, ist der sich anbahnende RB-Sieg spätestens zu diesem Zeitpunkt hochverdient. Regensburg kommt durch einen Konter und einen anschließenden Eckball noch zu zwei sehenswerten Gelegenheiten (86.), Franke und Coltorti können retten. Frahn hat in der Nachspielzeit sogar noch den dritten Treffer auf dem Fuß, verzieht aber deutlich.

Der Blick in die anderen Stadien lässt die RB-Herzen höher schlagen. Weil Darmstadt in Halle patzt, belegen die Leipziger erstmalig in dieser Saison einen direkten Aufstiegsplatz. Nächsten Samstag reist die RB-Elf zum Sachsen-Derby nach Chemnitz (Anstoß: 14 Uhr).
RB Leipzig:
Coltorti – Heidinger, Hoheneder (54. Sebastian), Franke, Jung – Kaiser, Ernst, Kimmich (81. Schulz) – Kammlott (69. Röttger), Frahn (C), Poulsen

SSV Jahn Regensburg:
Wiegers – Neunaber, Windmüller, Nachreiner, Velagic – Hein, Güntner – J.-P. Müller (70. Schmarzoch), Aosman, Popa (70. Amachaibou) – Schmid (46. Kotzke)

Schiedsrichter:
Sven Jablonski (Bremen)

Tor:
1:0 Heidinger (44.), 2:0 Frahn (83.)

Gelbe Karten:
Hoheneder (4), Frahn (4), Kammlott (2), Kaiser (4) | Aosman

Gelb-Rote Karte:
Güntner (Regensburg, 38./wiederholtes Foulspiel)

Zuschauer:
8.742 im Zentralstadion

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar