Der 1. FC Lok hat einen neuen Vermarkter. Die Firma Contact & Sports wird dem Verein zukünftig unter die Arme greifen und in den kommenden Jahren neue Sponsoren locken. Das versucht derzeit auch der Wirtschaftsbeirat - Seite an Seite mit Burkhard Jung, während eine Vertretung des Clubs am Dienstagabend das Benefizkonzert der Elternhilfe für krebskranke Kinder besuchte.

Es ist endlich mal wieder eine Bestplatzierung für den 1. FC Lok: Gleich auf der allerersten Seite des Programmhefts zum Benefizkonzert der Leipziger Elternhilfe für krebskranke Kinder prangt das Logo der Probstheidaer. “Wir bauen auf Sie”, heißt es dort in dicken Lettern, darüber die Konterfeis von rund 150 Nachwuchsspielern.

“Wir haben ein Ziel: Die Entwicklung eines modernen, zukunftsfähigen und transparenten Vereins mit leistungssportlichem Anspruch. Den ?Grundstein’ dafür haben wir bereits gelegt. In unserem Verein zählen wir 260 aktive Spieler aus 30 Nationen, die in 14 Teams unter der Anleitung von 29 Trainern und Übungsleitern trainieren. Pro Jahr bestreiten sie mehr als 400 Wettkämpfe. Lassen wir es noch mehr werden, auch in anderen Sportarten – mit ihrer Unterstützung. Eine Initiative des Wirtschaftsbeirats des 1. FC Lokomotive – Partner der Elternhilfe für krebskranke Kinder.” Ein erstes offizielles Lebenszeichen des neuformierten Wirtschaftsbeirats.

“Wir freuen uns über die Initiative des neu gegründeten Wirtschaftsbeirats. Lok Leipzig ist ein Teil der Gesellschaft und somit ist es unsere Pflicht, unseren Beitrag zur Unterstützung eines solch sensationellen Projekt wie der Elternhilfe zu leisten”, so Präsident Heiko Spauke. Pikanterweise steht die ganzseitige Anzeige direkt neben dem Vorwort zum Konzert – geschrieben von Oberbürgermeister Burkhard Jung, der in den letzten Jahren eher für RB warb. Jung sprach beim Konzert im fast voll besetzten Großen Saal des Gewandhauses am Dienstagabend Worte des Dankes an alle hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Elternhilfe und lauschte fast zwei Stunden den Leipziger Philharmonikern unter Leitung von Dirigent und Thomaner Felix Bender.
Zwischendurch erfuhren die Zuhörer auch von Schicksalen betroffener Kinder und Eltern. “Wenn man von diesen traurigen Geschichten hört, merkt man erst mal wie total nebensächlich manche Dinge des täglichen Lebens sind. Was Kinder und Eltern durchmachen müssen, kann man nicht nachfühlen”, so Präsident Heiko Spauke, der mit Lebensgefährtin genauso anwesend war wie Aufsichtsratschef Olaf Winkler, Geschäftsführer Tom Franke und Cheftrainer Heiko Scholz, der dem Konzert trotz Transfer- und Vorbereitungsstress aufmerksam folgte.

Die Elternhilfe unterstützt seit 1990 Familien, in denen Kinder an Leukämie erkrankt sind. Zur umfassenden Unterstützung gehören unter anderem Sport- und Musiktherapie und die psychosoziale Begleitung von Kindern und deren Angehörigen. “Jeder Euro ist hier gut investiert und jeder, der selber Kinder oder Enkel hat, kann nur froh sein, wenn diese gesund sind. Die Arbeit der Elternhilfe ist bewundernswert”, so Scholz.

Am Vormittag hatte der Club vermeldet, dass die Vermarktungsagentur Contacts & Sports den FCL ab sofort bei der Sponsorenakquise entlasten wird. “Das Thema Vermarktung ist für einen Verein, der langfristig das Ziel hat, in den Profifußball zurückzukehren, essentiell. Wir sind froh und stolz, dass wir auf diesem Gebiet mit Contacts & Sports einen renommierten Partner gefunden haben, der viel Know-How mitbringt und zudem in der Region fest verankert ist”, freute sich Heiko Spauke.

Matthias Härzschel, Geschäftsführer beim neuen Partner sieht das ganz ähnlich. “Der 1. FC Lok steht vor wesentlichen Herausforderungen im sportlichen wie auch im finanziellen Bereich. Gerade hier sehen wir eine große Chance. Leipzig braucht eine starke zweite Kraft im Profifußball. Die Geschichte hat gezeigt, dass der Verein zu herausragenden Leistungen fähig ist. Auf diese Gleise müssen wir die Lok wieder setzen.” Und vielleicht schaffen es ja Härzschel und Co, dass dann auch der Oberbürgermeister tatsächlich Seite an Seite mit und für Lok wirbt.

Info: Am Rande des Konzerts teilte Heiko Scholz mit, dass der Pole Borys Klimczewski doch nicht beim 1.FC Lok anheuern wird. Auch der Vertrag mit Gianluca Marzullo sei noch nicht in trockenen Tüchern.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar