Das Bangen um die Zweitliga-Lizenz geht weiter. Verein und Deutsche Fußball Liga (DFL) äußern sich zu der heiklen Thematik zwar nicht offiziell. Durchgesickert ist aber, dass sich beide Parteien an einen Tisch setzen möchten. RB-Gegner planen am 25. Mai einen Protestmarsch.

B. aus Klostermansfeld hatte im sozialen Netzwerk “Facebook” eigens eine geschlossene Gruppe zur “Spontandemo” gegründet (Motto: “In den Farben getrennt, mit dem Hass vereint”). Darin hatten sich über 300 Fußball-Fans zusammengefunden. Nachdem der konspirative Plan der RB-Gegner, übernächsten Sonntag in der Messestadt zu demonstrieren, an die Öffentlichkeit durchsickerte, ist die Facebook-Seite mittlerweile verschwunden und der Marsch soll nun angemeldet werden.

Dafür soll nach Informationen von L-IZ.de der Darmstädter Armin L. als Verantwortlicher fungieren, der nach dem Lilien-Gastspiel in der Messestadt gegen RB eine Online-Petition initiierte, die sich dafür einsetzt, den Leipzigern unter den jetzigen Voraussetzungen die Lizenz für die Zweite Bundesliga zu verweigern. Über 20.000 Unterschriften sind bisher zusammengekommen.

Zur Unterstützung und Bekanntmachung der Petition gegen Red Bull im Fußball startete L. auf seiner Facebook-Seite “Gegen Kommerz im Fußball” am 7. Mai einen Aufruf zur Demonstration in Leipzig (Motto: Getrennt in den Farben – vereint in der Sache! ). Dazu wurden alle Fanklubs Deutschlands aufgerufen, “die friedlich miteinander in Leipzig gegen den Kommerz, gegen Red Bull im Fußball, und für Traditionsvereine in unseren Ligen sind […] Das allerwichtigste – es darf auf gar keinen Fall Ausschreitungen geben!!! Keine Vermummten, keine Schläger, keine Waffen, keine Pyro’s! Polizei nicht provozieren, Red Bull Fans belächeln, nicht angreifen – wird sich sowieso keiner aus seinem Rattenbau trauen!”

Dass die Absicht des Hessen, ein familienfreundliches Protest-Event in Leipzig auf die Beine zu stellen, letzten Endes aufgeht, bleibt zweifelhaft, da die Kampagne des Darmstadt-Fans nun ganz offensichtlich nicht nur von handzahmen Stadiongängern unterstützt wird. Wie der eine oder andere vergangene Leipziger Fanmarsch bereits zeigte, wird eine positive Außenwirkung schwerlich zu erwarten sein.

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Darüber hinaus stellt sich die Frage ob es am Ende nicht eigentlich logischer wäre, gegen Kommerz im Fußball da zu demonstrieren, wo die Regeln gemacht werden, da wo DFB und DFL niedergelassen sind, in Frankfurt/Main?

Wie das Ordungsamt auf Nachfrage heute Abend mitteilte, liegt bis dato keine Anmeldung vor: “Derartige Versammlungsabsichten sind bei der Versammlungsbehörde des Ordnungsamtes derzeit nicht angemeldet. Es wurde umgehend mit der entsprechenden Fallrecherche begonnen. Eventuelle Zielrichtungen des sich daraus ergebenden Verwaltungshandelns können noch nicht abgeschätzt werden.”

Die Rasenballer kämpfen derweil um die Spielberechtigung. Geschäftsführer Ulrich Wolter weilte heute zu Gesprächen in Salzburg. Am Montag hatten die Leipziger erneut Beschwerde gegen die Auflagen der DFL eingelegt.

Der Verband hat nach dem Säbelrasseln Dialogbereitschaft signalisiert. “Alle bemühen sich um einen Konsens und ich glaube, dass er erreicht werden wird”, sagte Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz (69) am Dienstag gegenüber der Bild-Zeitung. Bis Donnerstag muss der Lizenzierungsausschuss über die Beschwerde des Clubs entscheiden.

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