Im dritten Oberligaspiel ist dem 1. FC Lok der erste Saisonsieg geglückt. Bei der Perspektivtruppe von Dynamo Dresden gewannen die Leipziger dank eines Kopfball-Tors von Gianluca Marzullo mit 1:0 (1:0). Die 732 Zuschauer im Stadion Dresden hatten darüber hinaus zum zehnjährigen Pflichtspiel-Jubiläum des FCL aber wenig zum Staunen.

Mehr als eine Saison musste Armin Kilz warten, bis seine Einwurfgeschosse auch mal zu einem Tor führen. Im Nachholspiel des 1. Spieltags gegen Dynamo Dresden II zahlte sich schließlich das Einwurftraining aus. Langer Einwurf Kilz, Kopfball des eingelaufenen Marzullo ins lange Eck – und es stand 1:0 für Lok. Marzullo avancierte damit zum aktuellen Top-Torjäger der Probstheidaer, denn diese vermochten es im weiteren Spielverlauf nicht, noch eins nachzulegen.

“Und dann kriegst du am Ende wieder einen Standard gegen dich, bei dem nur mal der Ball unglücklich durch die Beine rutschen muss und dann schaust du dich dumm an.”, ärgerte sich Heiko Scholz über sein Team, das es vor allem in den Schlussminuten versäumte, mit konsequenten Kontern am Ergebnis zu drehen. Einzig Hofmann (91.) hatte eine dicke Gelegenheit zum 2:0, verfehlte aber nach scharfer Eingabe von Ziane – aus klarer Abseitsposition – das Tor. Dabei waren Räume da, aber weder Ziane noch Hofmann oder Zielinsky wussten sie zielstrebig zu nutzen. Stattdessen wurde ungenau und umständlich gespielt.

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Den von Scholz angesprochenen Standard für Dynamo in der 93. Minute versemmelten die Gastgeber, die sich über 90 Minuten enorm wehrten, jeden Zweikampf so bestritten als wäre es der letzte. “Ich habe Dynamo am Wochenende gegen Chemnitz II gesehen, da waren sie ganz schlecht. Heute haben sie ordentlich gespielt.”, so Scholz. Weil Lok gegen giftige, aber am Ball fahrige Landeshauptstädter dagegen hielt, aber selbst bei Ballbesitz nervös und überengagiert war, entwickelte sich das Spiel zum zweibeinigen Fußhakeln zwischen den Strafräumen ohne jegliche Torgefahr.

Nur in den ersten zwanzig Minuten nach der Pause sahen die 732 Zuschauer (davon 400 Lok-Fans) ein paar Abschlussaktionen. Tietz parierte Marzullos Drehschuss aus 16 Metern (54.) und Latendresse-Levesque auf der Gegenseite gegen Tomita. Ein Dynamo-Tor wurde nach der anschließenden Ecke zu Recht nicht anerkannt, der Ball befand sich im Toraus.

Scholz war trotz Sieges insgesamt unzufrieden. “Mir fehlt die Galligkeit, unbedingt das Tor machen zu wollen, auch wenn wir beispielsweise nach hinten gut arbeiten.” Gut arbeiten bedeutet in dem Falle: Lok hat seit dem Tor von Kevin Stephan am 24. Mai kein Gegentor mehr kassiert und klettert damit mit fünf Punkten aus drei Spielen und einem geschossenen Tor vorerst auf Tabellenplatz 7.

Der Auswärtssieg war darüber hinaus der 160. Liga-Sieg einer Lok-Mannschaft seit dem Pflichtspieldebüt vor genau zehn Jahren. Am 27. August 2004 fiedelte Lok den TSV Böhlitz-Ehrenberg im Stadtpokal mit 8:0 ab. Die Realität 2014 heißt Oberliga-Aufstiegskampf. Sonntag, 14 Uhr, empfangen die Probstheidaer Tabellennachbar Schott Jena im Bruno-Plache-Stadion, wo schon Freitag die (echte) Musik spielt: Stern Combo Meißen und das Electric Light Orchestra treten im Rahmen der neuen Reihe “Fußball & Mehr. Sport trifft Kultur” am Abend im Stadion auf.
SG Dynamo Dresden II vs. 1.FC Lok Leipzig 0:1 (0:1)
NOFV-Oberliga Süd, Nachholer vom 1. Spieltag

Dynamo Dresden II: Tietz – Heppner (71. Künzl), Marques, Andreazzi Gregatti, Milde, Rass, Bönisch (C), Tekerci (46. Tomita), Meinel (78. Gabco), Pfanne, Graf. Trainer: Dirk Havel.
1.FC Lok Leipzig: Latendresse-Levesque – Scheibe, Krug (C), Trojandt, Kilz, Zielinsky, Rolleder, Marzullo, Hofmann, Paszlinski, Wendschuch. Trainer: Heiko Scholz.

Tor: 0:1 Marzullo (35.). Schiedsrichter: Toni Wirth (Hohen Neuendorf). Gelbe Karten: Dresden 4x (Heppner, Tekerci, Bönisch), Leipzig 1x (Scheibe). Zuschauer: 732 im Stadion Dresden.

Die Oberliga-Tabelle nach dem 3. Spieltag:
www.fussball.de/spieltag/nofv-oberliga-sued…

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