Nächster Heimsieg für RB Leipzig. Gegen den FC St. Pauli finden die Rasenballer zurück in die Erfolgsspur. Die abstiegsbedrohten Kiezkicker haben bei dem unterhaltsamen 4:1 (2:0) das Nachsehen. Poulsen (17.), Boyd (30., 53.) und Sebastian (72.) treffen für die Rot-Weißen. Alushi sorgte für den zwischenzeitlichen Anschluss (46.).

Roter Bulle gegen Hamburger Totenkopf. Dieses Duell elektrisiert seit Tagen die Stadt. Ungeachtet der Tabellensituation sind 38.660 Fußballbegeisterte ins Zentralstadion gekommen. Darunter rund 5.000 Gästefans, die zu Anpfiff ein großes Banner entrollen. “St. Pauli ist die einzige Möglichkeit.”

Alexander Zorniger setzt gegen den Tabellen-Vorletzten auf geballte Offensivpower. Daniel Frahn spielt als Zehner hinter dem Duo Poulsen/Boyd. Dominik Kaiser rückt zurück ins defensive Mittelfeld, ersetzt dort den verletzten Joshua Kimmich.

Die Rasenballer starten verheißungsvoll. Der FC St. Pauli gerät nach zerfahrenen Anfangsmomenten unter Druck. Poulsen köpft eine Kaiser-Ecke rechts vorbei (4.). Boyd scheitert an Tschauner, Frahn trifft im Nachsetzen das Außennetz (8.). Kaiser tritt einen 30-Meter-Freistoß direkt in die Arme des Pauli-Keepers. Poulsen umdribbelt im Strafraum drei viel zu passive Hamburger, um den Ball schließlich treffsicher zu versenken (17.). Die Viererkette der Kiezkicker leistet heute schon in dieser frühen Phase den Offenbarungseid: Nicht zweitligareif.
Immerhin fangen sich die Gäste, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist. Leipzig spielt Fußball, St. Pauli spielt mit. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Demme flankt im Strafraum zum langen Pfosten. Boyd behält die Lufthoheit, kann köpfen. Tschauner ist zur Stelle und lenkt das Leder hinter die Torlinie. Der Scorerpunkt geht dennoch an den US-Nationalspieler (30.). Kurz vor Pausenpfiff hat Poulsen aus 11 Metern sogar noch das dritte Tor auf dem Fuß (43.).

Nach Wiederanpfiff senden die Norddeutschen ein Lebenszeichen. Alushi setzt sich über die rechte Seite durch. Sebastian lässt sich düpieren. Der Sankt-Paulianer schlenzt den Ball an Coltorti vorbei ins Tor (46.). Die Kiezkicker riechen Lunte und investieren mehr in die Offensive. Boyd macht nur wenige Minuten die aufkeimenden Hoffnungen der Hamburger jäh zunichte. Sein Hammer aus 15 Metern segelt oben links ins Eck. Tschauner ist ohne Chance (53.).
Die Leipziger preschen weiter nach vorne. Poulsen trifft aus kurzer Entfernung, aber spitzem Winkel nur den Pfosten (60.). Die Totenkopf-Kicker üben sich keinesfalls nur in Schadensbegrenzung, sondern kämpfen trotz klarem Rückstand und spielerischer Unterlegenheit um jeden Ball. Dennoch ist für die Braun-Weißen heute nichts zu holen. Nach einer Ecke verlängert Sebastian mit dem Kopf. Pechvogel Verhoek fälscht unglücklich ins eigene Tor ab (72.).

Die Leipziger haben noch nicht genug. “Einer geht noch”, skandieren die Fans, während der Gästeblock die Pauli-Version eines Shantys intoniert. Poulsen legt quer in die Mitte auf den völlig freistehenden Kalmar, dessen Torschuss abgeblockt wird (76.). Morys lässt einen weiteren Hochkaräter auf der Strecke. Im Gegenzug hat Daube eine gute Gelegenheit. Der Ball zischt um Haaresbreite am linken Pfosten vorbei (85.).

RB Leipzig spielt sich gegen die Kiezkicker mit dem bisher höchsten Saisonsieg zurück in die Erfolgsspur. Mit der Chancenverwertung können die Rot-Weißen heute zufrieden sein. Mit dem Dreier machen die Rasenballer Boden gut. RB Leipzig belegt in der Tabelle jetzt den fünften Platz. Weil Ingolstadt zur selben Zeit in Nürnberg verliert, verkürzt sich die Distanz zur Tabellenspitze auf vier Zähler.

Nächsten Sonntag ist RB beim SV Sandhausen zu Gast (Anstoß: 13:30 Uhr).
RB Leipzig:
Coltorti – Teigl, Sebastian, Compper, Jung – Kaiser, Khedira (87. Hierländer), Demme – Frahn (C 73. Kalmár) – Poulsen, Boyd (80. Morys)

Ersatzbank:
Bellot, Hoheneder, Heidinger, Hierländer, Kalmár, Morys, Rebic

FC St. Pauli:
Tschauner (C) – Schachten, L. Sobiech, Ziereis, Halstenberg – Buchtmann, Alushi – Rzatkowski (43. Verhoek), Kurt (59. Budimir), Maier – Thy (75. Daube)

Schiedsrichter:
Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer:
38.660

Tore:
1:0 Poulsen (17.), 2:0 Boyd (30.) 2:1 Alushi (46.) 3:1 Boyd (53.) 4:1 Verhoek (73. Eigentor)

Gelbe Karten:
Frahn (4), Khedira (5), Compper (3) | Rzatkowski, Budimir, Schachten, Ziereis

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