Im Kellertreppen-Duell in der 3. Liga Ost haben die Handballer der SG LVB einen wichtigen Sieg eingefahren. Der Tabellen-Elfte schlug am Sonntag den Tabellen-Zwölften aus Aschersleben mit 26:24 (13:11) und hielt den Anschluss ans Mittelfeld - dank einer bemerkenswerten Leistung von Torhüter Patrick Ziebert.

LVB-Trainer Jens Große wird gegenüber der Öffentlichkeit selten so deutlich, dass man sich anschließend überlegen muss, es auch zu veröffentlichen, aber nach der Leistung seines Torhüters Patrick Ziebert im Heimspiel gegen Aschersleben war es soweit. “Er hat uns heute ganz einfach den Arsch gerettet und für ein großes Plus im Torhüterduell gesorgt”, dozierte Große unumwunden über Zieberts Sonntagnachmittag. Der vor der Saison von den Füchsen Berlin gekommene Torhüter, der Mitte der ersten Halbzeit seinen Kollegen Sebastian Schulz ablöste, zeigte mehrmals seine Fähigkeiten im LVB-Tor, verschaffte seiner Deckung dadurch Sicherheit und in der Offensive das nötige Selbstbewusstsein.

Nur einmal waren die in Abstiegsnot geratenen Gäste in Führung: zu Beginn des Spiels. Doch nach dem 1:3-Start nach vier Minuten, war die Große-Sieben wach und tat alles um zu verhindern, dass Aschersleben mit 12:22 Punkten mit ihnen gleichziehen könnte. Neben Ziebert dabei hervorhebenswert: Sascha Meiner. Der Linksaußen hatte die letzten Wochen mit Schwindelgefühlen zu kämpfen, fügte sich aber nahtlos ein ins Geschehen und sorgte für vier wichtige Momente von Außen und zwei verwandelte Siebenmeter.
Vor allem in der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein ziemlich ruppiges Spiel, in dem die Schiedsrichter öfter als sonst Spieler für zwei Minuten von der Platte schicken mussten. Die SG LVB brachte das aber nicht aus dem Konzept, die Aschersleben “Alligators” schnupperten ganz selten am Ausgleich. Kurz um: Es gab niemanden, der Neu-Trainer Miroslav Celic und seinem Team die vier Buchstaben rettete. Celic wusste auch gleich nach dem Spiel, warum: “In der zweiten Hälfte haben wir einfach zu viel verworfen und sind dadurch nicht mehr selbstbewusst genug aufgetreten.” Auf der Gegenseite war das Selbstbewusstsein dafür mit jedem Treffer größer geworden, auch wenn das LVB-Spiel gegen die 3-2-1-Deckung der Gäste und auch der Handball der Alligatoren nicht immer attraktiv daher kamen. Jens Große wollte das im Abstiegskampf nicht überbewerten. “Wir können nicht immer glanzvoll spielen, manchmal gibt es halt auch solche Spiele.”

Umso besser, das sein Team siegreich blieb, denn mit Jahn Duderstadt (26:25 bei Tabellenführer Aue)und der TSG Münster (29:20 in Pohlheim) haben zwei direkte Konkurrenten um den Nichtabstieg mehr oder weniger überraschend gepunktet. Aschersleben rutschte dadurch auf den 14. Platz und damit auf einen Abstiegsplatz ab. LVB konnte durch den Sieg die Bande zum Mittelfeld wieder enger knüpfen, hat jetzt zwei Punkte Rückstand auf den Zehnten Anhalt Bernburg (16:18) und vier Vorsprung auf Aschersleben (10:24).

Nächsten Samstag geht es zum Tabellenführer nach Aue, deren Trainer, der Ex-HCL-Trainer Maik Nowak, in der Sporthalle Brüderstraße kiebitzte. Wohl eine Vorsichtsmaßnahme, denn Aue hat in der Hinrunde nur gegen einen Gegner verloren: gegen die SG LVB. “Natürlich ist da noch eine Rechnung offen. Meine Jungs brauche ich daher auch nicht zu motivieren, das sind sie auch so”, weiß Nowak. Aber weiß er auch, was zu tun ist, wenn Patrick Ziebert wieder zur Höchstform aufläuft und es in der LVB-Offensive wieder passt?

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