Die Handballer des SC DHfK haben einmal mehr beeindruckt: Vor 1.385 Zuschauern besiegten die Grünweißen am Sonntagabend den Tabellen-Dritten TUSEM Essen mit 29:26 (11:12) und holten mit einer konzentrierten Energieleistung den ersten Sieg im neuen Jahr.

Kurz nach dem Spiel wirkte das von Ulrich Streitenberger ausgemachte Siegrezept gegen TUSEM Essen wie ein Satz aus dem Logikstudium: “Der Trainer hat uns vor dem Spiel Aufgaben gegeben und die haben wir die meiste Zeit erfüllt, deshalb haben wir gewonnen”, so die quirlige Nummer “6”, die ihrerseits das gesamte Spiel als personifizierte Umleitung für des Gegners Spiel agierte. Streitenberger sollte die rechte DHfK-Abwehrseite vom Druck des Tabellendritten entlasten. Denn dort stand mit Ole Rahmel der beste Werfer der Liga (146 Treffer). Rahmel gelangen zwar trotzdem neun Tore, aber am Ende war es nicht das Spiel seiner Mannschaft. Es war das Spiel des homogenen SC DHfK, auch wenn der hart und lange um den Sieg kämpfen musste.
Dabei war das Heimspiel gar nicht schlecht losgegangen, die Grünweißen spielten konzentriert, waren von Anfang an wach. Die traditionsreichen Gäste aus dem Westen verloren gleich in den ersten drei Angriffen die Übersicht, Leipzig war nach fünf Minuten mit 3:0 vorn. Statt Torhüter Michael Galia hätten die Gastgeber in den ersten sechs Minuten auch einen Schneemann ins Tor stellen können, die Deckung war für Essen das größte Hindernis. Doch mit dem ersten Tor durch Hannes Lindt per Siebenmeter waren auch die Gäste im Spiel, kämpften sich mühselig ran. Fast jeder Essener Angriff in der ersten Viertelstunde war dabei akut zeitspielgefährdet. Eine Auszeit von Ex-Nationalspieler Maik Handschke nach 19 Minuten wendete das Blatt allerdings. Essen spielte die DHfK-Deckung nun besser und schneller auseinander, übernahm nach 22 Minuten die Führung (8:9). Streitenberger wusste warum: “Immer wenn wir unsere Aufgaben nicht erfüllt haben, dann lief es für den Gegner.” So simpel kann Handball sein, zwischen der 21. und 25. Minuten lief es fast nur für den Gegner, der mit einem Tor Vorsprung in die Pause ging.

Auffällig vor und nach der Pause: Spielgestalter Philipp Seitle, der dem SC DHfK viele Angriffe durch einen Scharfschuss aus dem Hinterhalt rettete. Doch Seitle war nicht ganz freiwillig in dieser Position: Weder aus dem restlichen Rückraum (Dietzmann/ Jacob/ Baumgärtel), noch vom Kreis (Oehlrich) kamen in den ersten 30 Minuten verheißungsvolle Aktionen. Kapitän Oehlrich schlug erst nach 32 Minuten das erste Mal zu, glich für den SC DHfK aus (12:12). Trotz aller vor dem Spiel ausgemachten Nachteile arbeitete der Kapitän auch bei jedem Gästeangriff am Kreis mit, ersetzte dort den verletzten Cristian Telehuz (Meiniskuseinriss). Und wie schon zu Beginn der ersten Halbzeit, stand die grünweiße Wand auch wieder zu Beginn der Halbzeit formidabel, und wenn die junge Essener Mannschaft doch mal durchkam, parierte Michael Galia den Ball mehrmals glänzend.

Das Spiel blieb so bis 14 Minuten vor dem Ende auch ergebnistechnisch ausgeglichen, erst dann schien sich die Waage für den SC DHfK zu entscheiden. Ausgangspunkt hierfür war eine doppelte Unterzahl der Gastgeber, die Essen nicht nutzen konnte. Statt auf 21:20 heranzukommen, traf Seitle zum 22:19. Leipzig blieb bis zum Ende des Spiels führend, auch weil Essen in der Schlussphase gleich vier Minuten in Unterzahl verbringen wusste.

Nach 1:5 Punkten aus den letzten drei Spielen hat der SC DHfK damit den ersten Sieg im neuen Jahr eingefahren und sich im oberen Tabellenmittelfeld festgekettet. Wenn nun noch Konstanz in die grünweißen Leistungen kommt, könnte sich das Team an dieser Kette noch höher ziehen.

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