Erstmals in dieser Saison haben die 3.Liga-Handballer der SG LVB drei Spiele in Folge gewonnen. Nach dem ersten Auswärtssieg der Saison letzte Woche besiegten sie den Tabellen-Siebten Gensungen-Felsberg knapp mit 29:28 (17:16). Die Entscheidung fiel mit der Schlusssirene, sie hätte aber eher fallen müssen.

LVB-Torhüter Patrick Ziebert war beim Heimspiel seiner Mannschaft gegen den Tabellen-Siebten HSG Gensungen-Felsberg einmal mehr der Mann des Spiels. “Patrick hält uns den Sieg fest, auch wenn der gegnerische Torhüter ebenfalls eine klasse Leistung geboten hat”, hob sein Trainer Jens Große den von den Füchsen Berlin gekommenen Schlussmann hervor. Ziebert hatte seinen allergrößten Auftritt mit der Schlusssirene. Drei Sekunden vor dem Ende hatte Gäste-Trainer Dragos Negovar beim Stand von 29:28 für LVB eine letzte Auszeit genommen und schwor sein Team auf den letzten Angriff ein. Dieser endete – wie bereits zahlreiche vor ihm – an Patrick Ziebert. Damit war der Heimsieg der SG LVB gegen die vier Plätze besser gestellten Hessen perfekt und verdient. Doch wer hätte sich in Gensungen in zwei Wochen noch daran erinnert, dass man in Leipzig ein Unentschieden geholt hat, weil am Ende der Hausherr den Sieg verschlampte?
Die Große-Sieben, die nach der Knieverletzung von Oliver Wendlandt beim Abschlusstraining kurzfristig auf eine 4:2-Abwehr umgestellt hatte, war mehrmals mit drei Toren vorn. Das erste Mal nach 41 Minuten nachdem Ziebert mehrere Siebenmeter hintereinander pariert hatte. Bis zur 55. Minute führte seine Mannschaft dann zwei weitere Male mit drei Toren, ließ aber die Gäste immer wieder am Ausgleich schnuppern. Beim Spielstand von 28:26, 100 Sekunden vor Schluss, kamen noch mal Zweifel am Heimsieg der LVB auf, weil sich Kapitän Max Berthold eine Zeitstrafe abholte. Der Gast verkürzte und nahm die LVB-Spieler anschließend in Manndeckung. Als die Schiedsrichter Zeitspiel pfiffen, nahm Negovar die Auszeit, aber Ziebert blieb konzentriert bis zum Schluss.

“Aber auch der Rest des Teams hat hervorragend gekämpft, da kann ich nur ein Lob aussprechen”, so Jens Große nach dem Heimsieg, der die SG LVB auf Platz zehn klettern lässt. Dank der jüngsten Erfolge ist der Abstand zu den Abstiegsrängen auf sieben Punkte gewachsen, ein sicheres Polster vor den nächsten schweren Spielen. Im Mittelfeld der 3. Liga geht es eng zu, den Dritten Pirna und die SG LVB trennen nur sechs Punkte, doch soweit hoch schielt keiner der Blaugelben, zu schnell kann es auch wieder nach unten gehen. Der Klassenerhalt ist oberstes Ziel. Wenn alle ihre Form erhalten, dürfte das in wenigen Wochen erreicht sein. Erst recht, wenn sich am 3. März gegen die Rimpaer Wölfe die Siegesserie fortsetzt. Wenn es nach Große geht, gern. “Ich erinnere ungern daran, aber im Hinspiel hat uns Rimpar daheim mit 17:33 geschlagen. Damals lief gar nichts bei uns zusammen. Dementsprechend haben wir noch eine Rechnung offen und wollen den Wölfen in ihrer Halle zeigen, dass auch wir guten Handball spielen können.”

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