"Natürlich gehen wir motiviert in dieses Spiel gegen die B-Nationalmannschaft, schließlich ist der Bundestrainer in der Halle." Das hatte Matthias Gerlich versprochen und der SC DHfK hielt Wort. Im Rahmen des Allstar-Spiels siegten die Leipziger 33:31. Die A-Nationalmannschaft konnte sich gegen die Ligaauswahl um Welthandballer des Jahres Domagoj Duvnjak behaupten. Von Kempa-Tricks über Pässe hinter dem Rücken bot das Spiel dabei hohen Unterhaltungswert. Das DHB-Team gewann 38:31.

Für die Leipziger war es eben ein Testspiel. DHfK-Trainer Christian Prokop sprach nach der Partie von einer bedingten Aussagekraft für das Ligaspiel am kommenden Dienstag in Großwallstadt. “Eine B-Nationalmannschaft vereint gute Spieler, aber sie ist eben überhaupt nicht eingespielt.” Wichtiger sei ihm gewesen, dass die Manschaft Spaß gehabt habe. Er fügte hinzu: “Spaß haben wir vor allem, wenn wir mit unserer Leistung zufrieden sein können. Das war heute 45 Minuten lang der Fall.”

Der Start in die zweite Halbzeit aber misslang. Während auf Leipziger Seite auch Fehlpässe eine Rolle spielten, lief es in der Verteidigung zunächst noch gut. Ballgewinne und Paraden sorgten noch für gleiche Verhältnisse. Doch mit Tempo-Gegenstößen zogen die Gäste auf 22:26 davon. Erst mit einer starken Schlussviertelstunde gelang es diesen vollständig aufzuholen und das Spiel zu drehen.

Jetzt klappte auch das eigene Tempospiel wieder, das Gabor Pulay durch einige starke Paraden ermöglichte. Stark spielte vor allem Philipp Weber, der nicht nur 7 Tore beisteuerte, es gelangen ihm auch einige entscheidende Ballgewinne in der Rückwärtsbewegung. Mit seinem Siebenmeter zum 33:31 sicherte Pavel Prokopec 17 Sekunden vor Schluss den Sieg. Auch er markierte damit seinen siebten Treffer.
Gemächlich begann die Partie des Hauptprogramms. Zwar war die Begeisterung der 7.000 Zuschauer über Spitzenhandball spürbar, doch so spitze war die erste Hälfte dann gar nicht. Viele Ballverluste auf Seiten der deutschen Mannschaft und Nachlässigkeiten in der Verteidigung brachten der Liga-Auswahl doch recht einfache Tore. Allerdings fuhr das Allstar-Team auch eine sehr aggressive Verteidigung auf, die früh den Aufbauspieler unter Druck setzte. Somit gingen die internationalen Stars mit einer verdienten 17:15-Führung in die Pause.

Doch wie verwandelt kamen die Schwarz-Weißen aus der Kabine und ließen mehr Spielwitz und -laune erkennen. Davon ließen sich die Allstars anstecken und so gab es nicht nur die ganze Palette der Wurftechniken von Hüftwürfen über Heber bis zu Drehern. Auch das ein oder andere Kunststückchen war dabei.
Raul Santos, Gewinner des Trickwurf-Wettbewerbs, sprang von der Kreislinie ab, statt aber zu werfen, passte er hinter seinem Rücken zum Mitspieler, den Kempa-Trick bekam Torwart Carsten Lichtlein ins Gesicht und musste vom Feld. Technisch ansprechend war die Aktion trotz des etwas unglücklichen Ausgangs (40. Spielminute). Silvio Heinevetter kam so zu zusätzlicher Spielzeit, denn traditionell spielt jeder Torhüter eine komplette Halbzeit.

Und nun drehten die Männer von Bundestrainer Martin Heuberger richtig auf und gingen nach einem Vier-Tore-Lauf mit 27:23 in Führung. Dabei traf auch Johannes Sellin, der im Spiel gegen den SC DHfK so überzeugte, dass er auch in der A-Nationalmannschaft mitwirken durfte. Silvio Heinevetter erwies sich zu oft als unüberwindbar für die Gegner und so konnte das Publikum mit La-Ola-Wellen den 38:31-Sieg feiern. Den Schlusspunkt durfte dabei der vom Publikum geforderte Altmeister Oliver Roggisch mit einem Siebenmeter setzen. Noch in der 59. Minute war er mit einem Wurf am Pfosten gescheitert.

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