Die schnellen LAZ-Männer haben noch gar nicht richtig in die Freiluftsaison eingegriffen, aber setzen bereits erste Achtungszeichen. Im sonnigen Florida sorgten die Leipziger reihenweise für Top-Zeiten. Der größte Coup gelang Martin Keller. Der 26-Jährige durchbrach in 9,99 Sekunden die magische Zehner-Grenze auf der 100m-Strecke. Das war bisher noch nie einem Deutschen gelungen. Kleiner Haken: Der Rückenwind wehte mit +3,7 zu stark für eine offizielle Anerkennung des Rekordes.

Trotz Wind-Turbo, diese Traumzeit ist im Hinblick auf die bevorstehende Saison eine Ansage. “Mega geiler Wettkampf!”, jubelte Keller entsprechend auf seiner Facebook-Seite. “NeunKommaNeunNeun. Wie geil. Auch wenn mit +3,7s zu viel Wind war. Ich bin der erste Deutsche, der jemals unter allen Bedingungen unter 10 Sekunden geblieben ist”. Seine aktuell gültige Bestzeit liegt noch bei 10,23 Sekunden und stammt bereits aus 2008. Auch ohne Wind sollte diese nicht mehr lange Bestand haben.

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Sprinterkollege Roy Schmidt hatte in der Windlotterie mehr Glück. Ihn hatte in seinem 100m-Rennen nur ein Rückenwind von +1,9 Meter pro sekunde angetrieben (zulässig sind maximal +2,0). Das Resultat von 10,40 Sekunden war deshalb eine gültige perönliche Bestleistung und stellte gleichzeitig die Normerfüllung für die U23-Europameisterschaften dar. Auch im 200m-Rennen hätte er mit 20,91 Sekunden eine neue Bestzeit geschafft, wenn da nur nicht wieder der starke Wind (+4,6) gewesen wäre…

In Clermont ebenfalls gut drauf, waren die LAZ-Hürdensprinter. So stellte Erik Balnuweit seine persönliche Bestzeit über 110m Hürden ein. Der amtierende Deutsche Hallenmeister lief – windregulär – wie im Vorjahr erneut 13,46 Sekunden. So schnell war in diesem Jahr noch kein Europäer. Später war Balnuweit sogar noch schneller unterwegs. Im Finale dieses Wettkampfs blieb die Uhr für ihn bei sensationellen 13,32 Sekunden stehen. Doch auch diese Zeit musste aus windigen Gründen verworfen werden. Das war besonders ärgerlich, da die Brise gerade einmal +0,1 über dem zulässigen Wert wehte. Alexander John, nach seinem Sturz in einem Trainingswettkampf erstmals wieder dabei, stieg mit einem Wert von 13,72 Sekunden ein.

Hürden-Bundestrainer Jan May ist äußerst zufrieden mit seinen Jungs. “Die Ergebnisse sind ein toller Einstieg in die Saison, und zeigen dass sich der Austausch mit anderen Weltklasse-Athleten und die Zusammenarbeit mit US-Coach Brooks Johnson gelohnt haben.”, so der Leipziger.

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