Die Leichtathleten hatten es in den vergangenen Wochen nicht leicht, in WM-Form zu kommen. Dauerregen und Überschwemmungen verhinderten zum Beispiel eingeplante Meetings in Jena und Zeulenroda. Deshalb platzte am Samstag die Regensburger Gala förmlich aus den Nähten. So ziemlich alles, was Rang und Namen hatte, tummelte sich auf dem Rund des Unistadions. Neun Leipziger waren am Start. Besonders gelohnt es es sich für Roy Schmidt und Martin Keller, die mit der 4x100m-Staffel des DLV die WM-Norm knackten.

Vor zwei Wochen in Weinheim war der Deutschland-Express auf seinem Weg zur Weltmeisterschaft nach Moskau noch ausgebremst worden. Damals fehlten 39 Hundertstel an der geforderten Norm von 38,80 Sekunden. Nun betrug der Abstand zur Norm erneut 39 Hundertstel, diesmal aber von der anderen Seite. Denn die vier schnellen DLV-Jungs wendeten das Blatt und sorgten in 38,41 Sekunden für eine ungehinderte Weiterfahrt in die russische Hauptstadt. Aus Leipziger Sicht dabei besonders erfreulich: Neben Stamm-Läufer Martin Keller durfte diesmal mit Roy Schmidt überraschend noch ein zweiter LAZ-Sprinter für den DLV auf die Piste. “Ein unglaubliches Gefühl, mit den drei Besten Deutschlands in einer Staffel zu laufen!”, freute sich Schmidt, der als Startläufer ins Rennen ging.

Auch auf den Einzelstrecken lief es für die Beiden recht ordentlich. So stellte Schmidt in seinem ersten Saisonrennen über 200m mit 21,07 Sekunden seine persönliche Bestzeit ein – und lässt bei einem Gegenwind von -1,0 noch mehr Saisonpotenzial vermuten. Kollege Keller legte über 100m im Vorlauf die deutlich schnellste Zeit hin (10,25 Sekunden), erwischte allerdings im Finale einen schlechten Start, den er gegen den starken Jakubczyk (Berlin) nicht mehr wettmachen konnte und auf Platz 2 landete.

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Einen Leipziger Doppelsieg gab es über 110m Hürden. Alexander John (13,53s) triumphierte mit der schnellsten Zeit des Tages vor Erik Balnuweit (13,61s). Bei den Frauen kam Cindy Roleder über 100m Hürden auf dem 2. Platz ein. Wie schon in Weinheim musste sie sich der Sindelfingerin Hildebrandt knapp geschlagen geben. Doch ihre Zeit von 13,18 Sekunden lässt bei einem satten Gegenwind von -1,8 auf baldige WM-Norm-Erfüllung (12,94s) hoffen. “Ich hatte noch ein paar technische Fehler drin”, analysierte Roleder, “mein nächstes Rennen ist am Montag in Prag, da will ich es natürlich besser machen!”. Im Hinblick auf die windigen Bedingungen war sie mit ihrer Zeit in Regensburg dennoch zufrieden.

Bei ihrer LAZ-Kollegin Amina Ferguen lief es im ersten Saisonrennen hingegen nur am Anfang nach Plan. “Ich hatte einen richtig guten Start und war sehr gut im Rennen”, so die gebürtige Algerierin, “kam aber zu nah an die zweite Hürde und bin mit dem Nachziehbein hängen geblieben”. Die Quittung dafür gab’s auf der Uhr: 14,22 Sekunden. Am Mittwoch in Osterode soll es für die 23-Jährige besser klappen.

Mit Emma Stähr von der SG Motor Gohlis-Nord war auch auf der 800m-Strecke eine Leipzigerin dabei. Die erst 17-Jährige belegte am Ende zwar nur den 23. Platz, kam mit 2:09,24 Minuten aber erneut im Bereich um ihre vor acht Tagen frisch aufgepeppte Bestzeit von 2:08,81 Minuten ein. Damit zeigte Stähr einmal mehr ihr Potenzial auf, das sie in dieser Saison in den D/C-Kader des DLV führte.
100m:
Martin Keller (LAZ): 10,25s (VL), 10,37s (Finale, 2. Platz)
Roy Schmidt (LAZ): 10,55s (VL), auf Finale verzichtet
Kevin Straßburger (LAZ): 10,69s (VL), 10,58s (B-Finale, 1.Platz)

200m:
Roy Schmidt (LAZ): 21,07s (4. Platz)

4x100m:
Schmidt/ Jakubczyk/ Reus/ Keller (DLV 1): 38,41s (1. Platz)

110m Hürden:
Alexander John (LAZ): 13,65s (VL), 13,53s (Finale, 1. Platz)
Erik Balnuweit (LAZ): 13,69s (VL), 13,61s (Finale, 2. Platz)
Maximilian Bayer (LAZ): 14,07s (VL), B-Finale abgebrochen

100m Hürden:
Cindy Roleder (LAZ): 13,22s (VL), 13,18s (Finale, 2. Platz)
Amina Ferguen (LAZ): 14,22s (VL), B-Finale abgesagt

800m:
Emma Stähr (MoGoNo): 2:09,24min (23. Platz)

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