Bei lauschigen zwei bis drei Grad Wassertemperatur fahren am Osterwochenende die Slalom-Kanuten um Weltranglistenpunkte. Warum sie sich das antun? Weil es in der Weltrangliste auch um Startplätze für den Weltcup geht. Vergangene Saison erfuhren die deutschen Boote so viele Punkte, dass sie die maximale Anzahl an Startern in allen Bootsklassen erreichten, vier Athleten können pro Bootsklasse an den Weltcup-Rennen teilnehmen.

Das sind viel bessere Perspektiven als noch im Sommer bei Olympia, als pro Nation nur ein Kanute pro Klasse in London paddeln durfte. Natürlich möchten die Leipziger Jan Benzien, Anton Franz und Paul Böckelmann ebenso wie Cindy Pöschel und Lena Stöcklin dazu beitragen, dass dieser Erfolg auch in diesem Wettkampfjahr gelingt. “Die Wassertemperaturen sind aber schon eine Herausforderung, die Hände können während eines Laufs ganz schön taub werden”, sagte Anton Franz bei der Pressekonferenz im LKC-Bootshaus. Ganz klar, während der Saisonvorbereitung in Australien bei sommerlichen 40 Grad machte der Sport mehr Spaß, das war auf einem Video deutlich zu sehen.

Mit nacktem Oberkörper unter der Schutzweste wird wohl an diesem Wochenende kein Teilnehmer in den Kanal am Markkleeberger See starten. Doch lässt sich schon erkennen, die Kanuten sind hart im Nehmen, denn auch Nationen, die schon bei deutlich wärmerem Wetter trainieren könnten, gehen an den Start. Als Exoten reisen die Inder an.

Jan Benzien könnte sich auch bessere Bedingungen vorstellen: “Eigentlich ist kein Kanuwetter, aber als Profi gehört es sich einen Heimwettkampf auch zu bestreiten.” Zumal er einen ganz neuen Sponsoren präsentieren konnte. “Sachsen Obst förderte zuvor noch keinen Einzelsportler, aber wir waren schon wegen Veranstaltungen seit 2007 in ständigem Kontakt”, erzählte er. Nun ist auch sein Paddel mit dem Firmenlogo beklebt.

Als Ziel dürfte das Finale der letzten Zehn auf keinen Fall zu hoch gegriffen sein. Zumal sowohl Jan Benzien als auch Anton Franz den Kurs während der Trainings gut kennen lernen konnten. “Es gibt ein gemeines Kehrwasser, sollte dort ein Aufwärtstor hängen, braucht man da schon zwei Paddelschläge mehr als üblich. Neben dem Einer gehen die beiden Leipziger auch im Zweier-Kanadier an den Start.

Auch wenn das Wetter nicht lockt, spannende Wettkämpfe bieten sich den Zuschauern immer. Ein Familienausflug zum Markkleeberger See könnte also ein attraktives Ostervergnügen werden.

Informationen unter:
www.slalomevents.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar