RCL vs. Bremen 78:8 – “Heute war die Motivation besonders hoch”

Der Rugby Club Leipzig hat sein letztes Spiel des Jahres gewonnen. Am Samstag besiegte das Team von Trainer Falk Müller im Rennen um den DRV-Pokal 1860 Bremen klar mit 78:8 (52:8) und führt damit weiterhin die Wertung an. Bei ungemütlichem Wetter stellte der RCL früh die Weichen, führte nach einer Viertelstunde bereits mit 19:0. Am Ende waren zwölf Versuche gelegt. Gleich dreimal erfolgreich waren Sheldon Castle und Tobias Heine.

Dass die Leipziger ihrer Favoritenrolle gerecht werden würden, zeigte sich schon in der Anfangsphase der Begegnung. Der Sekundenzeiger hatte auf der Uhr gerade einmal zweieinhalb Runden geschafft, als Sheldon Castle zum ersten Mal das Spielgerät im Zielbereich ablegte. Der 19-Jährige, der im Rahmen einer Kooperation mit der Sharks-Academy Durban seine Erfahrung für einige Wochen dem RCL zur Verfügung stellte, wirbelte auch fortan die Bremer Reihen gehörig durcheinander.

Ebenfalls flott auf den Beinen zeigte sich Tobias Heine. Mit einem Sprint über das halbe Spielfeld, enteilte er allen Gegnern, legte den Versuch und erhöhte danach gleich selbst zum 12:0. Mit am Ende 31 fabrizierten Punkten aus drei Versuchen und acht erfolgreichen Erhöhungen, avancierte Heine zum Top-Scorer der Partie.
Als sich Bremen bereits einem 0:19-Rückstand gegenüber sah, gelang den Gästen per Straftritt ihre erste Wertung (19:3/ 18.). Die Haben-Seite sollte für die weit gereisten Hanseaten nicht wesentlich mehr Zuwachs erhalten. Ein gelegter Versuch nach einer reichlichen halben Stunde sollte alles sein, was deren Punktbilanz aufhübschen konnte. Bei dem so erzielten neuen Spielstand von 33:8, war eine drohende Spielwende kaum zu befürchten. Als ordnungsgemäß in Sack und Tüten verpackt, durfte der RCL-Sieg spätestens beim 52:8-Halbzeitstand gewähnt werden.

In der zweiten Hälfte nahm die Punktausbeute etwas ab und der Schneeregen zu. Vier Versuche legten die Leipziger, wobei Sebastian Roczyn, Chris Heine, Henry Bernhardt und Tyrone Parson je einmal erfolgreich waren. Am Enden konnten die Gastgeber einen deutlichen 78:8-Sieg verbuchen und müssen nun erst wieder im März ran. Nicht mehr dabei sein werden dann die beiden Südafrikaner Sheldon Castle und Tyran Fagan, die am morgigen Montag den Weg zurück nach Durban antreten werden. Als besonderen Abschiedsgruß bekam Castle von seinen Teamkollegen eine kalte Dusche ab, als sie nach Ende der Partie einen Eisbottich über seinem Kopf entleerten.

“Nach dem Spiel letzte Woche, wo es nur für ein Unentschieden gereicht hatte, war heute die Motivation besonders hoch.”, erklärte RCL-Coach Falk Müller im Gespräch mit L-IZ.de. “Wir haben die Woche über das Training etwas verschärft und das hat sich ausgezahlt. Wir haben vor allem trainiert, die Verteidigungslinie ordentlich aufzubauen, um weniger Straftritte durch Abseits zu produzieren. Das haben wir heute gut im Griff gehabt, hatten deswegen nur einen oder zwei Straftritte, letzte Woche waren das noch etwa zwanzig.”
Mit dem samstäglichen Auftritt seines Teams war der Trainer ganz zufrieden. “Es gab heute nur auszusetzen, dass wir nicht alle Chancen konsequent zu Ende gespielt haben. Aber ansonsten gab es nicht viel zu meckern.”, so Müller. Im Hinblick auf das kommende Jahr, ist er durchaus optimistisch. Zum einen trägt der Erfahrungsaustausch mit der Sharks-Academy im Spiel erste Früchte – und zum anderen erfreut sich der Rugby-Club aktuell eines enormen Spielerzulaufs. Dieser ist vor allem das Ergebnis einer groß angelegten Werbeoffensive des RCL an der Uni Leipzig. “Wir haben rund 50 Spieler zur Verfügung und es kommen ständig neue dazu. Die Lage sieht momentan sehr stabil aus.”, freut sich Müller.
Rugby Club Leipzig vs. 1860 Bremen 78:8 (52:8)
DRV-Pokal Nord/ Ost

Rugby Club Leipzig: Patrick Eder, Jens Paleit, Henry Bernhardt, Benno Förtsch, Lars Wochatz, Nicolas Noel, Sebastian Roczyn, Tyrone Parson, Sheldon Castle, Tobias Heine, Tom Jürroch, Chris Heine, Yves Kaufmann, Kevin Günther, Franz Beck, Alexander Scholz, Chris Ohlenburg, Sven Kotzur, Daniel Hoffmann, Jonas Biel. Trainer: Falk Müller.

Versuche: Castle (3), T.Heine (3), Bernhardt (2), Noel, Roczyn, C.Heine, Parson (je 1).