Leben und Werk der unter der Nazidiktatur hingerichteten Medizinerin Dr. Margarete Blank stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung im Stadtarchiv vom 15. Januar bis zum 30. Juni 2015. Erarbeitet wurde die Exposition vom Trägerverein der Dr.-Margarete-Blank-Gedenkstätte. Zur Eröffnung gibt es am 15. Januar, 18:30 Uhr, im Vortragsraum des Stadtarchivs eine Vernissage mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Trägervereins, Dr. Petra Lau, und Mattias Schütze. Alle Interessenten sind dazu herzlich eingeladen.

Margarete Blank wurde 1901 in Kiew, das damals zum russischen Zarenreich gehörte, als Tochter deutsch-baltischer Eltern geboren. Der Vater war Ingenieur, die Mutter Zahnärztin ? eine familiäre und berufliche Konstellation, die damals in Europa nicht selbstverständlich war. Vor den Wirren der russischen Oktoberrevolution floh die Familie nach Deutschland und siedelte sich in Leipzig an, wo Margarete Blank ein Medizinstudium absolvierte und sich schließlich als Ärztin in Panitzsch niederließ. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat sie dem NS-Ärztebund nicht bei, folgte aber auch nicht ihrem Doktorvater in die Emigration. Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern ließ sie ebenso ihre Hilfe zukommen wie den Einwohnern von Panitzsch und Borsdorf. Nach einer Denunziation wurde Margarete Blank 1944 verhaftet, zum Tode verurteilt und noch am 8. Februar 1945 hingerichtet.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Lehrer und Schüler sind besonders eingeladen.

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