In den ersten Jahren nach dem Mauerfall bereist der Bonner Fotograf Daniel Biskup Ostdeutschland und dokumentiert Menschen, Städte und Landschaften im Spiegel der tiefgreifenden Veränderungen. Das Zeitgeschichtliche Forum präsentiert eine Auswahl seiner Fotografien, die vor allem die Atmosphäre in Sachsen einfangen. Die Arbeiten halten ein vielschichtiges Stimmungsbild fest, das durchaus gemischte Gefühle auslöst. Die Ausstellung ist vom 25. September 2019 bis zum 2. Februar 2020 zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Daniel Biskup wird 1962 in Bonn geboren. Bereits in jungen Jahren beginnt er, das Zeitgeschehen in seiner Heimat zu fotografieren. Die Kamera wird sein ständiger Begleiter. Besonders interessiert er sich für Osteuropa, da seine Eltern aus den ehemals deutschen Ostgebieten stammen. 1988 reist Biskup das erste Mal in die Sowjetunion, um sich ein Bild von Gorbatschows Politik der „Glasnost“ und „Perestroika“ zu machen.

Als im Sommer 1989 DDRFlüchtlinge nach Budapest strömen, hält er dieses Ereignis fest und beginnt, den Umbruch in Ostdeutschland zu dokumentieren. Einerseits fängt er den Tatendrang und die Euphorie der Menschen ein, die die neuen Freiheiten annehmen und voller Hoffnungen sind.

Andererseits zeigt er die Enttäuschungen und das Leid derer, die durch den radikalen Wandel ihre Arbeit und ihr bisheriges, vertrautes Leben aufgeben müssen. Nach fast 30 Jahren ist sein differenzierter Blick auf die historische Umbruchszeit auch eine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Gegenwart.

Ausstellung „Test the West. Fotografien von Daniel Biskup“ (25. September 2019 – 2. Februar 2020) Öffnungszeiten: Di–Fr, 9–18 Uhr, Sa/So 10–18 Uhr, Eintritt frei

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