Am Mittwoch, 28. Januar, stellt Walter Mülich in der Volkshochschule Leipzig sein, vor einigen Wochen erschienenes, Buch "Kreuzende Kurse – Bremerhaven, Bremen, Lübeck und Valparaíso vor. Deutsche und chilenische Schiffe als Instrumente der Unterdrückung“ vor. Das zum 40. Jahrestag der Errichtung der chilenischen Militärdiktatur erarbeitete Buch „Kreuzende Kurse“ folgt der Fahrt der aus Valparaíso kommenden Viermastbark „Esmeralda“ durch verschiedene nord- und ostdeutsche Seehäfen.

Im Sommer 1973 besuchte sie Warnemünde. Hier wurde sie als Symbol der Verbundenheit der DDR mit der Volksfrontregierung Salvator Allendes begrüßt. Im Herbst diente sie im Hafen von Valparaíso der Militärjunta als Folterschiff. 2003 lag sie in Bremerhaven an der Kaje, an der 1933 ein ehemaliges Minensuchboot von der SA als Verhör- und Folterboot eingesetzt wurde. Dieses war damals unter dem Namen „Gespensterschiff“ bekannt. Die Kurse kreuzen sich. Auch die Schicksale der Opfer und ihrer Folterknechte.

Das von Walter Mülich bearbeitete Thema ist historisch und lokal verortet, aber hochaktuell.

“Die ‘Esmeralda’ hat hierbei eine besondere Stellung”, erklärt der Autor. “Sie zeigt im Sommer 2015 anlässlich der SAIL in Bremerhaven wieder ihre Segel. Ihr Besuch lässt Erinnerungen wach werden und gemahnt zur Wachsamkeit. Folter- und Gefängnisschiffe werden auch heute genutzt. Weltweit. Die jüngsten Veröffentlichungen zum US-Geheimdienst CIA belegen dies. Die Diskussion muss geführt werden. Hierzu möchte ich beitragen.”

Buchvorstellung am Mittwoch, 28. Januar, um 18 Uhr in der Volkshochschule Leipzig (Löhrstraße 3-7, 18:00 – 19:30 Uhr, Raum 301, Kursnummer K10150Z), Kursentgelt: 4,00 Euro.

Walter Mülich “Kreuzende Kurse – Bremerhaven, Bremen, Lübeck und Valparaíso. Deutsche und chilenische Schiffe als Instrumente der Unterdrückung”, Verlag Kulturmaschinen, ISBN 978-3-943977-45-5, 329 Seiten, 19,90 Euro.

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