Die jüdische Architektin Karola Bloch (1905 Łódź - 1994 Tübingen) konnte zusammen mit Ihrem Mann Ernst und ihrem Sohn Jan Robert der Verfolgung der Nationalsozialisten entkommen. Nach Zwischenstationen in Zürich, Wien, Paris und Prag gelang ihnen 1938 die Emigration in die USA.

Ein Großteil der Familie Karola Blochs (geb. Piotrkowska) überlebte nicht. Ihre Eltern sowie ihr Bruder und ihre Schwägerin wurden 1942 und 1943 im Vernichtungslager Treblinka von den Nationalsozialisten umgebracht. Ihr kleiner Neffe Jerzy wurde von einem SS-Mann im Warschauer Ghetto erschossen, wo Karola Blochs Angehörige vor ihrer Deportation nach Treblinka interniert waren. Diese Ereignisse verfolgten und belasteten Karola Bloch bis an ihr Lebensende.

Diesem Trauma werden Irene Scherer und Welf Schröter in ihrer Lesung nachspüren. Sie lesen dazu aus Briefen und Selbstzeugnissen Karola Blochs. Sie ergänzen dies durch eigene Erinnerungen aus Gesprächen und Begegnungen mit Karola Bloch. Irene Scherer und Welf Schröter waren die letzten Lebensjahrzehnte mit ihr eng befreundet und verwalten ihren Nachlass.

Die Lesung ist eine Veranstaltung im Rahmenprogramm der Ausstellung „Karola Bloch. Eine Architektin in Leipzig (1949-1961)“, eines Projektes der Gruppe ZEITRAUMORT unter der Federführung der Architektin Claudia Lenz. Die Ausstellung im Spinnerei archivmassiv ist noch bis zum 05. Januar 2020 zusehen.

Der Eintritt zu Lesung und Ausstellung ist frei.

Lesung mit Irene Scherer und Welf Schröter (Talheimer Verlag, Mössingen)
am Donnerstag, den 07. November 2019 um 18.00 Uhr
im Spinnerei archiv massiv

Veranstaltungsort

Spinnereiarchivmassiv
Spinnereistraße 7 / Halle 20A
04179 Leipzig

Links

www.spinnerei.de
www.zeitraumort.de
www.talheimer.de

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