In Jan Philipp Stanges Inszenierung äußert ein Schauspieler im Fellgewand seine Gedanken zu Leistungsgesellschaft, Depression und Männlichkeit. Das Stück verknüpft die individuelle Geschichte der Depressionserkrankung des Darstellers und des Suizids seines Bruders mit der historischen Erzählung der Entdeckung des Neandertalers. Die Schaubühne Lindenfels zeigt das Gastspiel im Rahmen ihrer Reihe „Science & Fiction“.

Schroffe Felsen, ein Mammut, Nebelschwaden: Das opulente Bühnenbild versetzt das Publikum in jene Höhle im Neandertal, in der 1865 das Skelett eines frühen Menschen gefunden wurde. Hier zeigt ein Schauspieler im Fellgewand in einem berührenden Monolog die Verwundbarkeit seiner Seele und sucht nach einer Antwort auf die Frage, ob und, wenn ja, wie wir zusammenleben wollen.

„Great Depressions“ verknüpft die individuelle Geschichte von der Depressionserkrankung des Darstellers Malte Scholz und des Suizids seines Bruders mit der historischen Erzählung von der Entdeckung des Neandertalers, der, anders als lange angenommen, kein wilder Einzelgänger war, sondern in einer fürsorglichen Solidargemeinschaft lebte.

Scholz äußert seine Gedanken zu Leistungsgesellschaft, Depression und Männlichkeit. Er sucht nach dem Gefühl hinter der kontrollierten Fassade. Er fragt sich, wie es dazu kam, dass er noch am Leben ist und diesen Abend mit dem Publikum teilen kann. Der Musiker Jacob Bussmann im Mammutkostüm singt dazu an der Orgel mit maximaler Zärtlichkeit barocke bis zeitgenössische Hits.

Mit Poesie und Witz und doch unnachgiebig auf der Suche danach, was wir als Spezies wohl noch an Gemeinschaftsgeist zur Verfügung haben, ist „Great Depressions“ eine ganz eigene theatrale und philosophische Gratwanderung – bis zum großen Finale.

Jan Philipp Stange studierte Regie an der Hessischen Theaterakademie in Frankfurt/M. Er ist Mitbegründer und Co-Leiter des Frankfurter Produktionshauses studioNAXOS. „Great Depressions“ ist seine vierte Inszenierung und war beim Impulse Theater Festival 2019 eingeladen.

Fr, 28. und Sa, 29. Feb | jeweils 19.30 Uhr im Ballsaal der Schaubühne Lindenfels

Vorverkauf in der Schaubühne, an allen bekannten VVK-Stellen und über www.schaubuehne.com sowie Abendkasse: 15 / 9 (erm.) Euro

Als „Polarzeit”-Special präsentiert Schauspieler Malte Scholz eine Performance zum Stück im Naturkundemuseum im Rahmen der Reihe „Sciene & Fiction“ Sa, 29. Feb | 11 Uhr (Eintritt frei)

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