Internationale Krisen wirken sich immer auch sofort auf die Börsen aus. Die Corona-Pandemie und jetzt der Krieg Russlands gegen die Ukraine erhöhen die Volatilität der Finanzmärkte und sorgen für fallende Kurse. Gold hingegen ist in Krisen die Währung der letzten Instanz und das ultimative Asset. Das sieht man auch in diesen Tagen wieder. Nach Kriegseinbruch ist der Goldpreis steil angestiegen und hat in Euro ein neues Allzeithoch markiert.

Aber selbst bei stagnierendem Wert stellt Gold eine Absicherung dar, vor allem bei einer schwindenden Stärke von sogenannten harten Währungen wie US-Dollar/Euro oder die sonst so favorisierten Staatsanleihen.

Gold als „Krisenwährung“ steigt im Wert

Schon seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie überzeugt Gold durch sein rasches Wachstum. Vor allem, weil viele Anleger aus Furcht vor einem finanziellen Verlust das Edelmetall immer häufiger in ihre Portfolios aufnehmen, erlebt Gold seit Monaten einen Wertzuwachs. Dieser Wachstumskurs wird sich laut Ronny Wagner, Finanzfachbuch-Autor, Geschäftsführer und Gründer des Edelmetallhändlers NMF (Nobel Metal Factory) sich auch in den nächsten Monaten fortsetzen.

Warum neben institutionellen auch immer öfter private Anleger Gold kaufen, erklärt Ronny Wagner folgendermaßen: „Menschen kaufen Gold, weil sie sich Sorgen über die Zukunft machen und dem Finanzsystem ein gesundes Misstrauen entgegenbringen, Stichwort Inflation. Sie möchten ihr Vermögen gegen Finanz- und Wirtschaftskrisen und sogenannte Schwarze Schwäne absichern.“ Sowohl die Corona-Pandemie als auch der Ukraine-Krieg werden in diesem Zusammenhang als solche ‚schwarzen Schwäne‘ bezeichnet.

Entwicklung beim Goldpreis im ersten Quartal 2022

Die Bewertung des ersten Quartals hinsichtlich der Goldpreisentwicklung darf positiv gesehen werden. Auch in der aktuellen Krisensituation vollzog Gold eine Gegenbewegung und konnte im ersten Quartal 2022 eine Wertsteigerung um immerhin 9,17 Prozent vorweisen.

Dennoch bleibt auch beim Gold zu erwarten, dass es im Verlauf des Jahres 2022 starken Schwankungen ausgesetzt sein wird. Beispielsweise der Finanzexperte Ronny Wagner sieht die Ursachen dafür hauptsächlich in den eventuell steigenden Zinssätzen sowie der augenblicklich sehr hohen Inflation.

Die Nachfrage nach Gold ist im Augenblick sehr hoch und die Vorkommen des Edelmetalls schrumpfen. Hier greift das Prinzip von Angebot und Nachfrage, weshalb Finanzexperte Wagner der Auffassung ist: „Gold ist kein Investment im klassischen Sinne, wie Aktien. Die Motivation für einen Goldkauf ist in der Regel nicht, um eine Rendite zu erzielen. Primäres Ziel ist die Sicherung von Vermögen und die Absicherung gegen die unseriöse Geldpolitik seitens der Regierungen und Notenbanken. Ein Goldkauf läuft also mit umgekehrten Vorzeichen ab. Irgendwann ist Schluss mit lustig und wir werden die Schlussrechnung erhalten. Dann sollten wir Gold haben. Das Wort hätte gibt es hier nicht.“

Finanzwissen hilft bei der Aufnahme von Gold ins Depot

Viele junge Anleger sind mit viel Engagement dabei, wenn es darum geht, sich über die Finanzmärkte ein Vermögen aufzubauen bzw. sich finanziell für das Alter abzusichern. Was leider allzu häufig fehlt, ist ein ausreichendes Finanzwissen. Mit der „Schule des Geldes“, einem Verein zur Förderung der Finanzbildung, hat Geldcoach Ronny Wagner eine Institution geschaffen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, durch Vortragsveranstaltungen, Workshops und weitere Formen der Weiterbildung ein umfassendes Finanzwissen zu vermitteln.

Nur bei fundiertem Wissen um die Mechanismen und dem Wesen der Finanzmärkte ist es möglich, diese als Instrument zur Schaffung von Wohlstand zu nutzen. Zu diesem Wissen gehört für Wagner auch die Erkenntnis, dass Gold ein Rohstoff ist, der nicht „nachwächst“ und in Zukunft unter immer größeren Anstrengungen gefördert werden wird. Und ein begehrter, endlicher Rohstoff steigt natürlich entsprechend im Wert.

Experten schlagen vor, zwischen 10 und 20 Prozent des Portfolios in Gold anzulegen. Finanzexperte Ronny Wagner hingegen kann sich auch einen Anteil von bis zu 30 Prozent vorstellen. Dies unter anderem ist dem Umstand geschuldet, dass sich Gold bisher immer als wertvolle Krisenwährung erwiesen hat.

Physisches Gold kaufen oder Goldsparplan starten

Um sich Gold ins Depot zu holen, gibt es zwei verschiedene Methoden. Man kann es entweder als Lagergold in physischer Form erwerben und in einem Banktresor lagern lassen oder einen Goldsparplan einrichten. Im Rahmen eines solchen Sparplans kauft man dann jeden Monat für eine bestimmte Summe Gold.

Dabei profitiert man auf lange Sicht vom „cost-average-effect“. Das bedeutet, dass die Gesamtkosten für die monatlichen Käufe durch die normalen Preisschwankungen ausgeglichen werden. Darüber hinaus muss der Anleger für die mit einem Goldsparplan erwirtschafteten Erträge keine Steuern zahlen. Außerdem entfallen für Gold, das man wenigstens ein Jahr hält, die Abgeltungssteuer.

Ausblick für das Gesamtjahr 2022

Zu einer möglichen Konkurrenz-Krisenwährung könnten sich Kryptowährungen entwickeln, allerdings nur, wenn es gelingt, dass sich diese regulieren. Bis dahin bleibt Gold das Nonplusultra in Sachen Krisenwährung. So schrecklich es auch ist, so bleibt es leider auch eine Tatsache, dass sich der Goldpreis weiter erhöhen wird, solange in der Ukraine Krieg geführt und die Welt durch die Corona-Pandemie in Atem gehalten wird.

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