Am 17. Dezember beschloss Leipzigs Stadtrat mit den Stimmen der progressiven Fraktionen, den westlichen Teil der Südvorstadt zum Pilotquartier für die Wärmewende zu machen. Es soll als erstes von mehreren innerstädtischen Vierteln komplett ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Dabei sollen aber auch sämtliche anderen Leitungen im Untergrund erneuert und der Straßenraum neu gestaltet werden. Aber da ist noch etwas, meldete sich der Ökolöwe Leipzig zu Wort: Wo bleibt das wichtige Thema Schwammstadt?

Der Ökolöwe e.V. begrüße, dass die Stadt mit dem Einbau der Fernwärmerohre gleich die Gelegenheit nutzen möchte, den öffentlichen Straßenraum auf den neuesten Stand zu bringen, meldete sich der Umweltverband vor Weihnachten zu Wort. Viele Punkte aus dem Masterplan seien gut durchdacht.

Doch beim Thema Klimaanpassung und blau-grüne Infrastruktur bleibe der Masterplan viel zu zurückhaltend. Es würden vor allem konkrete Angaben zur Hitzeanpassung bzw. zur Begegnung von Starkregenereignissen fehlen.

Überschwemmung nach einem kurzen Starkregen in der August-Bebel-Straße im Sommer 2024. Foto: Ökolöwe
Überschwemmung nach einem kurzen Starkregen in der August-Bebel-Straße im Sommer 2024. Foto: Ökolöwe

„Für ein Pilotquartier in einem dicht bebauten Hitzehotspot ist das zu wenig. Die Überschwemmungen vom Sommer 2024 zeigen: Die Südvorstadt muss Schwammstadt werden“, sagt Tino Supplies, Geschäftsführer des Ökolöwe e.V. „Die Klimakrise bringt immer heißere Sommer und mehr Starkregen. Es braucht daher Schatten, mehr Grün und Wasserspeicher insbesondere in den dicht bebauten Stadtgebieten“, so Supplies weiter.

Der Ökolöwe e.V. hat gemeinsam mit dem ADFC Leipzig e.V. und der Verkehrswende Leipzig ein Positionspapier zum Masterplan veröffentlicht, das konkrete Schwammstadt-Maßnahmen vorschlägt. Aber hier ist auch die Kritik gesammelt, die der Ökolöwe noch am Masterplan für das Pilotquartier hat.

Das Positionspapier findet man hier.

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