Gerade die Leipziger City heizt sich an heißem Sommertagen besonders stark auf. Das spüren alle, die dort dann ihre Freizeit verbringen und froh sind, wenn sie ein schattiges Plätzchen finden. Zum Turnfest im Frühjahr gab es zwei solcher schattigen Plätzchen mehr. Und sie zeigten, dass man (mit wenig Aufwand und ohne die Straße aufzureißen) auch etwas dafür tun kann, dass die Besucher der City ein Plätzchen zum Verweilen und Abkühlen finden.
Aber warum sollte man das „Mobile Grüne Zimmer“ und die „Wasserbank“ nicht dauerhaft in der City platzieren? Einen solchen Antrag formulierte die SPD-Fraktion gleich im Sommer. Am 17. Dezember kam der Antrag zum Aufruf.
Und SPD-Stadträtin Pia Heine warb beherzt dafür, dass die Verwaltung alle Möglichkeiten prüft, die beiden Turnfest-Stücke dauerhaft in der Innenstadt zu platzieren. Immerhin war es ja die Stadt selbst, die hier gezeigt hat, wie man mit relativ geringem Aufwand ein bisschen Erholung in den aufgeheizten Stadtraum bringen kann.
„In Kooperation zwischen dem Amt für Sport und dem Referat für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz werden auf der Sonderfläche für Nachhaltigkeit an der Thomaskirche aktuell zwei besondere Ausstellungsstücke bereitgestellt: das ‚Mobile Grüne Zimmer‘ und die ‚Wasserbank‘. Diese beiden ganz besonderen Sitzmöbel werden über das Turnfest hinaus, bis zum 17.07.2025, auf dem Thomaskirchhof verbleiben. Sie bringen lebendiges Grün auf den gepflasterten Platz und sind ein guter Ort für eine gemütliche Pause“, hatte die SPD-Fraktion ihren Antrag begründet.
„Das ‚Mobile Grüne Zimmer‘ ist nach unseren Informationen ein Kompensationsprojekt der Fußball-EM 2024. Aus unserer Sicht ist eine dauerhafte Nachnutzung der beiden Ausstellungsstücke wünschenswert.“
Auch mobiles „Grün“ kostet Geld
Muss man das also extra beantragen oder kann das zuständige Amt für Stadtgrün und Gewässer die beiden Möbel nicht einfach von sich aus dauerhaft in der City platzieren?
Das wohl nicht. Es geht mal wieder ums Geld.
„Beide Objekte verbleiben über das Turnfest hinaus zunächst bis zum 17. Juli 2025 am Thomaskirchhof. Das mobile grüne Zimmer bleibt anschließend noch bis Mitte September im öffentlichen Raum präsent“, erklärte das Amt für Stadtgrün und Gewässer in seiner Stellungnahme.
„Aufgrund der hohen Akzeptanz und der vielfältigen positiven Rückmeldungen zur Nutzung des mobilen grünen Zimmers wird eine dauerhafte Nutzung über den Sommer 2025 hinaus geprüft. Mobile Begrünungselemente wie das MGZ können dazu beitragen, das Mikroklima zu verbessern, schaffen temporäre Aufenthaltsorte mit Aufenthaltsqualität und fördern das Bewusstsein für städtisches Grün, auch in stark versiegelten Bereichen.“
Und man kann sich sogar noch mehr vorstellen: „Auch eine flankierende Nutzung des MGZ in der Innenstadt zu einer Sonderausstellung des stadtgeschichtlichen Museums zur kulturhistorischen Entwicklung der Sommer in Leipzig ist denkbar.
Vor diesem Hintergrund wird die Erhöhung der Anzahl und Verlängerung der Nutzungszeiträume eines sowie potenziell mehrerer MGZ begrüßt.“
Prüfung ja, Zusage nein
Nur: Zusagen kann die Verwaltung nichts, schon gar nicht vor dem Hintergrund der klammen Haushaltslage. Bleibt also erst einmal nur der Weg der Prüfung, was vielleicht möglich wäre: „Bei der Prüfung sind insbesondere die Aspekte der Kosten und der Aufstellorte zu beleuchten. Im Rahmen der Prüfung werden die Kosten für eine dauerhafte Nachnutzung ermittelt.“
Da Pia Heine den so formulierten Verwaltungsstandpunkt zur Abstimmung stellte, wurde das dann auch so mit 10 Gegenstimmen aus der CDU-Fraktion beschlossen. Die nächste Verwaltungsvorlage wird dann also beziffern, was die Aufstellung mehrerer „Mobiler Grüner Zimmer“ in der Leipzig City kosten würde und ab wann so eine Aufstellung realistisch zu finanzieren wäre.
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