Von sächsischen Unternehmen wurden 2012 im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit 550 Tonnen Fluorkohlenwasserstoffe (FKW, H-FKW) eingesetzt, meldete das Sächsische Landesamt für Statistik am Freitag, 20. Dezember. Da diese gasförmigen Stoffe bei Freisetzung in die Atmosphäre den Treibhauseffekt fördern, werden sie auch als Treibhausgase bezeichnet.

Ihre Verwendungsmenge lag 2012 geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres (- 7,7 Tonnen/ -1,4 Prozent). Allerdings stieg das Treibhauspotential (Global Warming Potential) aller eingesetzten Fluorkohlenwasserstoffe um 2,0 Prozent und lag bei 1,23 Millionen CO2-Äquivalenten. Das bedeutet, dass die 2012 in Sachsen eingesetzten Treibhausgase im Falle einer Freisetzung in die Atmosphäre in den ersten 100 Jahren 1.230 Mal stärker zum Treibhauseffekt beitragen als eine Tonne Kohlendioxid.

Umgerechnet in CO2-Äquivalente wurde damit 2012 der höchste Wert seit Beginn der Datenerhebung (1996) erreicht, so die Landesstatistiker.

Die Fluorkohlenwasserstoffe wurden hauptsächlich – wie bereits in den Vorjahren – als Kältemittel im Fahrzeug- und Maschinenbau eingesetzt (455 Tonnen = 83 Prozent). Reichlich drei Viertel dieser Menge wurde zur Erstfüllung von neuen Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen sowie in Kühl- und Gefrieranlagen verwendet. Die restliche Menge wurde zum Ausgleich vorausgegangener Kältemittelverluste eingesetzt bzw. bei der Umrüstung von Anlagen auf andere Kältemittel.

Eine ausführliche Ergebnisdarstellung erfolgt im Statistischen Bericht “Bestimmte klimawirksame Stoffe im Freistaat Sachse n 2012”, der in Kürze vom Landesamt für Statistik bereitgestellt werden soll.

Das Statistische Amt merkt noch an: Um die Klimawirksamkeit eines Stoffes zur Erderwärmung darzustellen, wird sein Treibhauspotenzial (Global Warming Potential = GWP) in CO2-Äquivalenten dargestellt. Als Vergleichsgröße dient dabei die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (CO2) mit einem GWP-Wert = 1. Das Treibhauspotenzial der einzelnen Stoffe in CO2-Äquivalenten (CO2eq ) zeigt an, um wie viel stärker oder schwächer die Klimawirksamkeit ein er bestimmten Menge Treibhausgas im Verhältnis zur gleichen Menge CO2 ist.

Um das Treibhauspotenzial der in Sachsen verwendeten Fluorkohlenwaserstoffe mengenmäßig eintakten zu können, die Emission von Kohlendioxid in Sachsen im Jahr 2010 zum Vergleich: Sie lag bei 47,7 Millionen Tonnen CO2, was hauptursächlich an den in Sachsen betriebenen Kohlekraftwerken liegt. 2012 wird der Wert eher darüber als darunter gelegen haben.

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