Denkbar knapp ging es bei der Heimpremiere der Männer des Leipziger Judoclub (JCL) zu. Vier Kämpfe standen bis zum Schluss auf Messers Schneide, zwei entschieden die Gegner aus Rüsselsheim in den letzten Sekunden für sich, zweimal blieb es bei einem Unentschieden. Dies war der Knackpunkt, weshalb am Ende eine 5:7- Niederlage für die Leipziger auf der Anzeige aufschien. Dabei wäre auch ein Sieg gegen den Aufsteiger möglich gewesen.

An der Begeisterung der 1.324 Zuschauer in der Grube-Halle jedenfalls lag es nicht, sie trugen ihre Mannschaft. Vielleicht war es auch dieser Motivationsschub der Fabian Hubert trotz Wadenkrämpfen in der Gewichtsklasse über 100 Kilogramm den ersten Leipziger Punkt sichern ließ. Nach knapp anderthalb Minuten fand er den richtigen Griff und Hebel, um Johannes Geis für eine große Wertung auf die Matten zu schleudern. Zuvor hatten Dominic Hoffmann und Tobias Schirra für Rüsselsheim gegen Rene Kirsten und Costel Danculea gepunktet.

Danculea lag bis kurz vor Ende der fünf Minuten Kampfzeit in Führung, dann jedoch kassierte er 16 Sekunden vor Schluss einen Wurf, der den Kampf zugunsten von Tobias Schirra beendete. Dieser wirkte schon leicht erschöpft, raffte sich zur siegbringenden Aktion noch einmal auf. Bis zur Halbzeit holten sich die Rüsselsheimer allerdings weitere Punkte für das Mannschaftskonto. Zwar konnte Leipzigs Kapitän Norbert Fleischer gegen Nicolas Wächter gewinnen, da dieser leicht verletzt aufgab. Die Georgier Lukhumi Chkhvimiani und Guram Tushishvili sowie Frank Conrad sorgten gegen Simon Yacoub, Manuel Viehweg und Laszlo Szoke für den 5:2-Pausenstand.
Auch nach der Pause kam es wieder zur Begegnung von Tobias Schirra und Costel Danculea. Es war ein Unentschieden, das die Zuschauer aufbrachte. Beide Kämpfer konnten jeweils eine kleine Wertung (Yuko) für sich verbuchen und hatten zwei Bestrafungen verhängt bekommen. Das Publikum sah Schirra in den letzten 20 Sekunden als zu inaktiv und forderte eine weitere Bestrafung für Passivität. Dass die Mattenrichter kein Einsehen hatten wurde mit lauten “Buh”-Rufen quittiert.

Trainer Henry Hubert ging nicht speziell auf diese Situation ein, fasste aber zusammen: “Heute hing uns schon das Pech an den Fersen. Es war mehr drin, jetzt müssen wir das abhaken und nächste Woche die richtigen Leute bei der schweren Aufgabe gegen Abensberg aufstellen.” Fabian Hubert und Norbert Fleischer, die jeweils doppelt punkteten dürften dabei wohl gesetzt sein. Auch der Kapitän blickte mit gemischten Gefühlen auf den Kampftag zurück: “Organisatorisch ist mit der neuen Aufgabenverteilung alles toll gelaufen. Aber gegen den Aufsteiger wollten wir natürlich gewinnen.”

Gegen Abensberg wird die Grube-Halle nicht zur Verfügung stehen, weshalb die direkte Unterstützung des Publikums etwas geringer ausfallen wird. Die kleine Halle der Arena Leipzig bietet schlichtweg zu wenig Platz. Eine Live-Übertragung im “La Playa” auf der Alten Messe soll all jenen die Möglichkeit bieten das Geschehen zu verfolgen, die keine Plätze ergattern konnten.

Die Homepage des Judoclub Leipzig:
www.jc-leipzig.de

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