Am Sonntag, 21. April, eröffnet die Ausstellung "Mythos Wagner" in der Klinger Villa Leipzig. Anlässlich des 200. Geburtstages von Richard Wagner zeigt der Klinger Forum e.V. den Einfluss Wagners auf die zeitgenössischen Künstler Deutschlands. Ausgestellt werden Arbeiten von Markus Lüpertz, Anselm Kiefer, Henning von Gierke, Jonathan Meese und Thorsten Brinkmann.

Die vom Klinger Forum e.V. initiierte Ausstellung “Mythos Wagner” in der Klinger Villa Leipzig widmet sich im Rahmen der umfangreichen Aktivitäten, mit denen die Stadt Leipzig den 200. Geburtstag ihres berühmten Sohnes Richard Wagner im Jahr 2013 feiert, der Rezeption von Wagners Schaffen in der deutschen Gegenwartskunst. In der Musikstadt Leipzig finden zu Ehren Richard Wagners ganzjährig zahlreiche Symposien, Ausstellungen und musikalische Darbietungen statt, deren Höhepunkt die Richard-Wagner-Festtage vom 16. bis 26. Mai 2013 sind.

“Das Klinger Forum ist glücklich und stolz, anlässlich des 200. Geburtstages von Richard Wagner das ungebrochene Interesse an Wagner in der zeitgenössischen deutschen Kunst deutlich zu machen”, so Jörg Zochert, Vorstand des Klinger Forums. “Die Ausstellung ‘Mythos Wagner’ macht deutlich, dass sich deutsche Künstler seit über 60 Jahren kontinuierlich mit Richard Wagners Kunst als wichtigem Bestandteil ihres kulturellen, historischen und politischen Erbes beschäftigen. Während die Arbeiten von Kiefer, Lüpertz und Henning von Gierke die Aktualität der Wagnerschen Mythen thematisieren, veranschaulichen die Werke der Vertreter der jüngeren Künstlergeneration einen spielerisch-distanzierten bzw. radikal-überzeichnenden Umgang mit dem Mythos Wagner, der von einer lustvollen Begeisterung für das Werk des Komponisten zeugt.”Die Ausstellung findet in enger Zusammenarbeit mit dem Richard-Wagner-Verband Leipzig statt und ist offizieller Bestandteil der diesjährigen Richard-Wagner-Festtage.

Nietzsche nannte Wagner einst den “Bauchredner Gottes” bzw. einen zum Größenwahn neigenden Exzentriker. Mit seiner Idee von der Oper als Gesamtkunstwerk prägte der Leipziger nicht nur die deutsche Kulturlandschaft nachhaltig; ob Buenos Aires oder Tokio – Wagners Rheintöchter erklingen auch 130 Jahre nach seinem Tod von vielen Opernbühnen dieser Welt.

Die Künstler, die sich mit Richard Wagner beschäftigen:

Markus Lüpertz’ (geb. 1941) Werke zeichnen sich durch suggestive Kraft und archaische Monumentalität aus. Die Bildfolge Männer ohne Frauen – Parsifal (1993-1997) zählt zu seinen bekanntesten Werken.

Anselm Kiefer (geb. 1945) ist Maler und Bildhauer. In epischen Bildern auf riesigen Leinwänden setzt sich Kiefer kritisch mit der europäischen und deutschen Kulturgeschichte auseinander und greift dabei auch auf Wagner zurück.Henning von Gierke (geb. 1947) ist bildender Künstler, Film- und Bühnenschaffender. Er hat die visuelle Konzeption, das Bühnenbild und die Kostüme für Richard Wagners Musikdramen Parsifal, Holländer, Der Ring des Nibelungen (Tokyo) sowie Lohengrin (Bayreuth) entworfen und setzt sich auch in seinem künstlerischen Werk intensiv mit Wagner auseinander.

Jonathan Meese (geb. 1970) propagiert die Diktatur der Kunst, wobei er sich in seiner Bildsprache extremer Persönlichkeiten der Weltgeschichte bedient. Meese wird 2016 Wagners Parsifal in Bayreuth inszenieren.

Thorsten Brinkmann (geb. 1971) setzt sich in spielerisch-ironischer Distanz mit den nordischen Sagengestalten aus Wagners Werken auseinander. In seinen fotografierten Selbstporträts als Walküren, Siegfried, Drache oder Alberich der Zwerg erscheinen Wagners Figuren aufgrund der Maskierung von Körper und Gesicht befremdend und bedrohlich, aber auch skurril-absurd.

Kuratorin ist Dr. Margit im Schlaa, Jahrgang 1964. Sie arbeitet als freie Kuratorin, Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin. Sie war Direktorin der Berliner Galerie CUC, Kulturmanagerin zweier Künstlerhäuser und Kuratorin der 2yk Galerie, Berlin. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Die Ausstellung “Mythos Wagner” ist vom 21. April bis zum 7. Juli in der Klinger Villa (Karl-Heine-Straße 2) zu besichtigen. Der Eintritt ist frei, Führungen sind auf Anfrage möglich.

www.klingerforum-leipzig.de

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