Liebesschnulze trifft Fantasy. Seit dem "Twilight"-Phänomen ein beliebtes Rezept der Filmbranche, um das Teenie-Publikum ins Kino zu locken. "Beautiful Creatures" erzählt in Bildern aus dem Achterbahn-Werbespot die Romanze zwischen Normalo Ethan und Hexe Lena. Fazit: Würde der Streifen tatsächlich als Intro für einen Rollercoaster dienen, böte die mehrminüte Fahrt vermutlich mehr Spannung als der über zweistündige Film.

Dies begründet sich nicht nur im ohnehin schon fahlen Plot. Teenager Ethan (Alden Ehrenreich) träumt jede Nacht, ein Mädchen zu retten, das in großer Gefahr steckt. Als die Unbekannte als neue Mitschülerin in seiner Klasse auftaucht, ist es um ihn geschehen. Lena (Alice Englert) ist die Nichte von Gutsbesitzer Macon Ravenwood (Jermy Irons). Was Ethan nicht weiß: Lena stammt aus einer Zauberer-Familie. An ihrem sechzehnten Geburtstag wird die Schülerin berufen und es entscheidet sich, ob sie auf die helle oder dunkle Seite der Magie übertritt. Alle, die sie lieben, schweben in tödlicher Gefahr.

Soweit so platt. Da die Buchvorlage “Sixteen Moons” der US-Amerikanerinnen Kami Garcia und Margaret Stohl dennoch millionenfach über den Ladentisch wanderte, war die Leinwand-Adaption nur eine Frage der Zeit. Regisseur Richard LaGravenese (“Wasser für die Elefanten”) verpaart schnulzige Dialoge mit miserablen Effekten zu einer grauen Datenmenge, deren Betrachtung nur eingefleischte Hardcore-Fans zufrieden stellt. “Beautiful Creatures” – so der englische Titel – kann nicht einmal mit einem qualitativ hochwertigen Ensemble punkten. Einzig Veteran Jeremy Irons erreicht hier und da Weltniveau. Die übrigen Darsteller erwecken den Anschein, als seien sie in einer TV-Show zusammengecastet worden.
Und tatsächlich: Hauptdarsteller Alden Ehrenreich war bisher hauptsächlich in Serien zu sehen. Sein Spielfilm-Debüt gab der 23-Jährige 2011 in Francis Ford Coppolas Horrorthriller “Twixt”, der zu Recht nur Fans ein Begriff ist. Alice Englert feiert in “Beautiful Creatures” ihr Langfilm-Debüt. Parallel konnte sie eine Nebenrolle in “Ginger & Rosa”, der neuen Produktion der Britin Sally Potter (“Rage”, “Yes”), ergattern. Ob dem Duo trotz magerer Leistung der ganz große Durchbruch gelingen wird, bleibt abzuwarten. Immerhin: Die Roman-Serie ist auf vier Teile konzipiert. Englert/Ehrenreich dürften also vermutlich noch mehrfach die Chance erhalten, Publikum und Branche zu überzeugen.

USA 2013, R: Richard LaGravenese, D: Alden Ehrenreich, Alice Englert, Jeremy Irons, Emma Thompson, Viola Davis, 124 Min, FSK 12.

Filmstart ist der 4. April, zu sehen im CineStar, Cineplex, Regina Palast und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:
www.beautifulcreatures-derfilm.de/about.php

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