Im Grunde hat M. Night Shyamalan alles Richtig gemacht. Sein SciFi-Thriller "After Earth" ist handwerklich sauber inszeniert. Die düstere Grundstimmung, fiese Kreaturen und eine kindlich naive Hauptfigur könnten großen Kinospaß versprechen. Wäre die Handlung nicht so öde.

Nach einer Bruchlandung landen Teenager Kitai (Jaden Smith) und Vater Cypher (Will Smith) auf der Erde. 1.000 Jahre, nachdem eine große Katastrophe die Menschheit gezwungen hat, ihren Heimatplaneten zu verlassen. Weil Cypher schwer verletzt wurde, muss sich der ängstliche Kitai alleine auf den Weg machen, um ein Notrufsignal abzusenden. Dass er sich auf dem Weg zum 100 Kilometer entfernten Sender von mutierten Tieren und einem gefährlichen Alien attackiert wird, versteht sich von selbst.

Will Smith und Sohn Jaden stehen wie schon in “Das Streben nach Glück” gemeinsam vor der Kamera. Sollte das Verhältnis zwischen den beiden im realen Leben so unterkühlt sein wie in “After Earth” möchte niemand in Jadens Haut stecken. Shyamalan, dessen größter Erfolg “The Sixth Sense” schon 14 Jahre zurück liegt, findet mit “After Earth” nicht in die Erfolgsspur zurück. Der Plot, den er mitentwickelte, scheint altbacken und verdammt flach. War der Mystery-Experte früher für überraschende Wendungen zu haben, folgt er heute den eisernen Gesetzen des Popcorn-Kinos.
Dass Will Smith nicht zu Hollywoods ganz Großen gehört, untermauert der ehemalige Rapper mit einem völlig empathielosen Auftritt. Die hölzernen Dialoge Cyphers vermag der Weltstar nicht mit Leben zu füllen. Jaden Smith hat sich wohl nur in den Film verirrt, weil sein Vater Will heißt. Sein schauspielerisches Talent würde andernfalls nur für’s mittelprächtige Laientheater reichen.

Großes Kino bekommt der Zuschauer keinesfalls geboten. “After Earth” wird als weiterer Langweiler aus der Feder Shyamalans in die Annalen eingehen. Wie schon “Das Mädchen aus dem Wasser”. Wie “The Happening” und “Die Legende von Aang”. Der indischstämmige Regisseur wäre gut beraten, sich wieder dem klassischn Mystery-Genre zuzuwenden.

USA 2013, R: M. Night Shyamalan , D: Will Smith, Jaden Smith, 100 Min, FSK 12.

Zurzeit zu sehen im Cineplex, CineStar, Regina Palast und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:
www.afterearth-film.de

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