Katrine (Juliane Köhler) lebt in Norwegen ein glückliches Leben. Bis in Deutschland die Mauer fällt. Als Tochter einer Norwegerin und eines deutschen Soldaten wurde sie als Baby von den Nazis nach Sachsen verschleppt. Mitte 20 floh sie aus der DDR, um ihre leibliche Mutter (Liv Ullmann) zu finden.

Der junge Anwalt Sven Solbach (Ken Duken) will dieses Verbrechen der Nazis vor den Europäischen Gerichtshof bringen. Dazu benötigt er die Hilfe von Mutter und Tochter. Je tiefer Katrine in ihrer Vergangenheit wühlt, desto tiefer verstrickt sie sich in ein Netz aus Lügen und Verrat.

Der Autorenfilmer Georg Maas (“NeuFundLand”, “Atemnot”) beschäftigt sich in “Zwei Leben” mit der Stasi-Praxis, in den 60ern und 70ern Agenten mit Identitäten von Lebensborn-Kindern auszustatten und in die westliche Gesellschaft einzuschleusen. Sein Film ist spannend, dramatisch, leicht unterkühlt und doch hochemotional.
Die Protagonistin, brillant verkörpert von Juliane Köhler, hat das Leben ihres Alter Egos längst zu ihrem eigenen gemacht. Nach fast zwei Jahrzehnten Spitzelei erscheint das durchaus nachvollziehbar.

Doch was passiert, wenn die Lebenslüge auffliegt? Der Zuschauer wird Augenzeuge eines menschlichen Dramas vor dem Hintergrund des in sich zerfallenden Stasi-Apparates. Aus ostdeutscher Perspektive ein wichtiger Film, der 24 Jahre nach der Wende in die Kinos kommt.

Deutschland/Norwegen 2012; R: Georg Maas; D: Juliane Köhler, Liv Ullmann, Ken Duken, Sven Nordin, Julia Bache-Wiig; Drama; 97 Min, FSK 12.

Die Seite zum Film:
www.zweileben-film.de/#start
Offizieller Filmstart ist der 19. September. Am Donnerstag, dem 12. September um 20:00 Uhr wird “Zwei Leben” in den Passage Kinos seine Leipzig-Premiere feiern. Das Drama von Regisseur Georg Maas, der an diesem Abend unser Gast sein wird, erzählt auf intensive Weise die Geschichte einer Frau und deren persönliches Schicksal, die durch den Fall der Mauer von ihrer geheimen Stasi-Vergangenheit eingeholt wird und beleuchtet zugleich ein bisher kaum bekanntes Kapitel norwegisch-deutscher Geschichte.

Der deutsche Darsteller Thomas Lawinky spielt in “Zwei Leben” einen Stasi-Mann. 2006 hat er sich selbst als solcher im wahren Leben geoutet – er hatte zu DDR-Zeiten seine Kollegen am Theater in Dresden bespitzelt. Auch Thomas Lawinky ist an diesem Premierenabend zu Gast und wird sich gemeinsam mit dem Regisseur Georg Maas den Fragen der Zuschauer stellen.

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