Zwölf Filme aus 13 Ländern nehmen in diesem Jahr am Wettbewerb um den begehrten Filmpreis "Leipziger Ring" teil. Zur Preisverleihung am 1. November lädt die Stiftung Friedliche Revolution erneut in die Leipziger Nikolaikirche ein, wo auch der prämierte Film gezeigt wird. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird seit 2010 alljährlich in Leipzig im Rahmen des DOK-Festivals vergeben.

Die meisten der zwölf nominierten Filme stammen aus Europa, einer aus Israel, einer aus Ägypten und einer ist eine italienisch-US-amerikanische Koproduktion. Darin schildern Luca Bellino und Silvia Luzi den Kampf italienischer Arbeiter für ihren Betrieb. Die schwedisch-norwegische Produktion von Nahin Persson Sarvestani stellt Frauen vor, die nach dem Sturz des Schahs in iranischen Gefängnissen gefoltert wurden und nun erstmals ihr Schweigen brechen.

“Die Reise zum sichersten Ort der Erde” von Edgar Hagen stammt aus der Schweiz und befasst sich mit der Suche nach einem sicheren Atommüll-Endlager. Als “vergnügliche Lektion in Demokratie” ist der Beitrag aus der Ukraine angekündigt. Darin schildert Dmytro Tyazhlov den Kampf einer Bürgerin um die Anbindung eines kleinen Dorfes an den öffentlichen Verkehr.

Aus Tschechien stammt der Film von Helena Trestikova über einen erfolgreichen Roma-Musiker, der in der eigenen Community und am ethnischen Stigma scheitert. Ein Aktivistencamp auf dem Londoner Parliament Square ist das Thema von “Grasp The Nettle”, mit dem der englische Filmemacher Dean Pucket “Occupy” aus der Insiderperspektive zeigt. Der israelische Beitrag “HaMaabada” von Yotam Feldman beschreibt den Palästina-Konflikt als “Experimentierfeld der israelischen Rüstungsindustrie”. Der slowakische Beitrag “Kauza Cervanova” von Robert Kirchhoff befasst sich mit einem spektakulären Mordfall und stößt dabei auf einen “Komplex von Macht und Manipulation, Politik und Perfidität”.

Als “Insiderbericht eines Investmentbankers” gilt die deutsch-österreichische Koproduktion “Master of the Universe” von Marc Bauder. Der deutsche Streifen “Art War” zeigt anhand von Graffiti in Kairo, wie Kunst zum Medium des Aufstands wird. “Crop” heißt der ägyptische Film von Johanna Domke und Marouan Omara, der sich mit den Medien vor und nach der Revolution befasst. Die libyschen Rebellen sind schließlich Thema der norwegischen Produktion “Dagbok fra revolusjonen” von Nizam Najjar.
Die Auswahl des prämierten Films erfolgt durch eine unabhängige Jury im Rahmen des 56. Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm vom 28. Oktober bis 3. November. Die Preisverleihung ist am 1. November (19:00 Uhr) in der Leipziger Nikolaikirche vorgesehen.

Dazu werden neben Professor Dr. Rainer Vor und Pfarrer em. Christian Führer vom Stiftungsvorstand auch Festivaldirektor Claas Danielsen sowie Oberbürgermeister Burkhard Jung erwartet. Der Preisübergabe schließt sich wieder die Vorführung des prämierten Filmes an.

Mit dem Preis möchte die Stiftung einen künstlerischen Dokumentarfilm würdigen, der bürgerschaftliches Engagement für Demokratie und Menschenrechte beispielhaft aufzeigt oder der unter großem persönlichem Einsatz und Mut des Regisseurs gegen Widerstände und Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit entstanden ist.

Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von 5.000 Euro sowie die Statuette “Leipziger Ring” verbunden, die sowohl an die Großdemonstrationen auf dem Leipziger Altstadtring 1989 als auch an die brennenden Kerzen erinnert, die zahlreiche Demonstranten als Zeichen ihrer Gewaltlosigkeit in Händen hielten.

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