Terroristen haben ein hartes Leben. Erst Recht, wenn ihr Anschlagsplan nicht funktioniert. Etwa so, wie in der bissigen Satire "Vive la France", in der zwei Attentäter unverhofft mit der legeren Lebensart ihres Feindes konfrontiert werden.

Kein Schwein kennt Taboulistan. Sogar die UNO erkennt den Zwergstaat, der im Nirgendwo zwischen Afghanistan, Pakistan und Tajikistan liegt, nicht an. Also greift der langjährige Diktator zu einer drastischen PR-Maßnahme. Zwei Ziegenhirten sollen ein Flugzeug kidnappen und in den Eiffelturm lenken. Dass die Wahl auf die letzten Dorftrottel fällt, macht die Sache nicht einfacher. Nach hartem Sprachtraining sitzen die Freunde endlich im vollbesetzten Passagier-Jet. Doch die Maschine wird außerplanmäßig nach Korsika umgeleitet.

Die Terroristen beginnen eine Tour de France – mit allen Strapazen, die dazugehören. Kneipe, FKK-Strand, Krankenhaus, Abschiebeknast. Wo immer Muzafar (José Garcia) und Feruz (Michaël Youn) auftauchen, lösen sie Chaos aus. Die junge Journalistin Marianne (Isabelle Funardo) hält das Duo für schwule Einwanderer, die sie nicht nur unterstützt. Sie öffnet den Männern die Augen, indem sie ihnen die französische Lebensart näher bringt. Eine Erfahrung, die die beiden ihre mörderischen Pläne überdenken lässt.
Mit zuckersüßem Charme und bissigem Humor inszeniert Comedian Michaël Youn die Geschichte zweier Möchtegern-Attentäter, die in Frankreich mit einer Lebensart konfrontiert werden, die sie sich bis dato nicht erträumt hatten. Was ist schon das Paradies, wenn Frankreich vor den Füßen liegt? Wem “Borat” gefiel, wird diesen Film lieben. “Vive la France” ist der Herbst-Hit mit Schenkelklopfer-Garantie. Die Komiker Youn und Garcia laufen als irrwitziges Hinterwäldler-Duo aus der mittelasiatischen Steppe zu Hochform auf. Sarkastisch nimmt Youn die Lebensart seiner Landsleute auf’s Korn. Die spinnen, diese Franzosen. Oder?

F 2013, R: Michaël Youn, D: José Garcia, Michaël Youn, Isabelle Funaro, 94 Min, FSK 12.

Vive la France ist aktuell in der Schauburg zu sehen.

Die Seite zum Film:
www.vivelafrance-derfilm.de

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