Acht junge Vokalmusikgruppen, darunter drei deutsche und zwei russische Ensembles, hatten sich für die Teilnahme am 7. Internationalen a cappella Wettbewerb Leipzig qualifiziert. Trotz der vielen guten Beiträge stach aus der Sicht der Jury unter Vorsitz von Stephen Connolly (langjähriger Bass der King's Singers) aber kein eindeutig überragender Preisträger heraus.

Somit wurde der mit 2000 Euro dotierte “Leipzig a cappella Award” nach 2011 zum zweiten Mal in der Geschichte des renommierten Leipziger Wettbewerbs nicht vergeben. Dafür vergab die Jury zwei Zweite Plätze an Mixtet aus Estland und The Quintessential Five aus Georgien. Den dritten Platz belegte das Damenquartett Les Brünettes aus Mannheim.

Die vier Damen sangen sich am ersten Wettbewerbstag charmant und natürlich durch verschiedene Stile und Sprachen. Mixtet lieferten in ihren estnischen Liedern spannende musikalische Farben und überzeugten auch in zwei Swing-Nummern mit präzisem, klangvollem Gesang. Die georgischen Teilnehmer The Quintessential Five waren mit einem Altersdurchschnitt von knapp 15 Jahren die bis dato jüngsten Wettbewerbsteilnehmer und beeindruckten mit ihren bereits stark entwickelten Stimmen und anspruchsvollen Stücken.
Die Preisträger werden offiziell heute Abend im Rahmen des Konzerts der Latvian Voices, den Award-Gewinnerinnen des Vorjahres, in der Michaeliskirche verkündet. Dabei wird auch der Gewinner des Publikumspreises und des von den Wettbewerbsgründern amarcord vergebenen Sonderpreises für das beste ohne Mikrofon gesungene Stück vorgestellt.

Publikums- und Sonderpreis sind wie der dritte Platz mit 500 Euro dotiert. Für die Zweitplatzierten gibt es ein Preisgeld von jeweils 1.000 Euro. Mixtet und The Quintessential Five dürfen sich nun beide beim Abschlusskonzert des “a cappella”-Festivals am Sonntag im Großen Saal des Gewandhauses zu Leipzig noch einmal dem Publikum mit einem Kurzauftritt vorstellen. Vor etwa 1.900 Zuschauern stehen sie auf der gleichen Bühne wie amarcord, die Obertonsänger Huun-Huur-Tu aus Tuwa sowie die britischen Gruppen Orlando Consort und The Magnets. Im nächsten Jahr werden beide Nachwuchsgruppen dann gemeinsam ein honoriertes Preisträgerkonzert beim 15. Festival “a cappella” geben.
Morgen nehmen die Ensembles an einem Seminar zur Singstimme von Prof. Dr. Michael Fuchs, Facharzt für HNOHeilkunde und Leiter der Sektion Phoniatrie am Universitätsklinikum Leipzig, teil. Außerdem können sie in einem Workshop mit dem erfahrenen Vokaljazzer, Chordirigenten und Arrangeur Dr. Matthias Becker an ausgewählten Stücken ihres Repertoires arbeiten. Der Workshop findet von 10:30 Uhr bis ca. 15:30 Uhr in der Alten Handelsbörse statt und ist öffentlich. Eintrittskarten gibt es vor Ort zum Preis von 6 Euro.

2007 initiiert, um den Nachwuchs in der Vokalmusik stärker zu fördern, ist der Internationale a cappella Wettbewerb Leipzig mit seinem beständig wachsenden Angeboten ein fester und wichtiger Bestandteil des Internationalen Festivals für Vokalmusik “a cappella”. Mit der Wertung aller Ensembles in einer einzigen Kategorie und seiner Einbindung in ein Festival hat der Wettbewerb international ein Alleinstellungsmerkmal inne. Die Teilnehmer schätzen die Auftrittsmöglichkeit im Rahmen des renommierten Festivals “a cappella” aufgrund des regen und konstruktiven Austausches sowohl mit der Jury als auch den anderen Gruppen und nehmen so einen großen Schatz an Erfahrungen und fachkundigen Hinweisen mit. Nicht zuletzt können die jungen Gruppen mit ihrer Teilnahme am Wettbewerb nachweislich ihre Bekanntheit und die Zahl ihrer Engagements steigern.

www.a-cappella-festival.de
www.a-cappella-wettbewerb.de

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