Fahrstühle erleichtern den Alltag, aber kaum jemand benutzt sie gern. Eng, muffig und oft auch bedrohlich klappernd will man sie meist schnell wieder verlassen - genau das gelingt dem Protagonisten aus Alessio Trevisanis neuem Tanzstück "Der Mann im Fahrstuhl" nicht. Sein Weg in die Chefetage entwickelt sich zu einer mysteriösen Irrfahrt. Wer ihm dabei begegnet, was er über sich selbst erfährt und wie die Fahrt endet, ist vom 3. bis 5. Juli täglich um 20 Uhr im Werk 2 in Leipzig zu sehen.

Das neue Tanzstück des Leipziger Tanztheaters (LTT) basiert auf dem gleichnamigen Monolog des bedeutenden Dramatikers und Theaterintendanten Heiner Müller: Gerade noch im Fahrstuhl auf dem Weg zu seinem Vorgesetzten unterwegs, findet sich ein Mann plötzlich in Peru und konfrontiert mit einem Doppelgänger wieder. Zur 1987 uraufgeführten Vertonung dieser absurden Geschichte von Heiner Goebbels kreiert Alessio Trevisani eine spannende Geschichte um Existenzängste, gesellschaftlichen Leistungsdruck und die Suche nach der eigenen Identität. Ins 21. Jahrhundert katapultiert, rückt der Choreograf dabei besonders die multiple und bedrohte Identität des Mannes in den Fokus. Neben dem Company-Tänzer Ronny Hoffmann und dem Hallenser Schauspieler André Hinderlich wird auch Trevisani selbst in “Der Mann im Fahrstuhl” mitwirken.

“Heiner Müller schildert eine klare physische Lage des Ich-Erzählers auf der einen Seite und eine komplexe psychologische auf der anderen. Seit Jahren reizt es mich, das in eine gemeinsame Sprache, den zeitgenössischen Tanz, zu übersetzen”, begründet Alessio Trevisani. “Außerdem ist jeder schon einmal Fahrstuhl gefahren und kennt damit einhergehende Gefühle und vielleicht sogar Ängste”, so der Choreograf weiter.”Der Mann im Fahrstuhl” – Tanzstück von Alessio Trevisani. Premiere ist am Donnerstag, 3. Juli, 20 Uhr im Werk 2. Weitere Aufführungen: 4. und 5. Juli, täglich 20 Uhr im Werk 2 (Kochstr. 132). Karten sind über die Oper Leipzig unter Tel. (0341) 1261261, im Werk 2, über www.eventim.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

www.leipzigertanztheater.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar