Im Zusammenhang mit dem Raubkopierer-Portal kino.to wurde bei einer Razzia in Sachsen und Hessen laut Generalstaatsanwaltschaft Dresden der Betreiber eines Zuliefererportals für kino.to festgenommen. Auch ein weiterer mutmaßlicher Mitstreiter des Betreibers von skyload.net, ein Hesse, ging den Strafverfolgern ins Netz.

Wie die Dresdner Verfolgungsbehörde auf Anfrage bestätigte, muss sich der 28-jährige Chemnitzer wegen der gewerbsmäßigen Verletzung von Urheberrechten verantworten. Der Beschuldigte soll Portale wie das Leipziger kino.to mit illegalen Filmen in Größenordnungen von einigen tausend versorgt haben.

Mehrere Wohnungen und Geschäftsräume waren bei dem Einsatz in Chemnitz, Lichtenstein und Frankfurt/Main am vergangenen Donnerstag von der Integrierten Ermittlungseinheit Sachsen (INES) durchsucht worden, wobei Server und Daten sichergestellt wurden. Der zweite Beschuldigte, ein 25-Jähriger, wurde im Raum Frankfurt/Main festgenommen. Der Hesse soll für einen Internet Service Provider gearbeitet haben, bei dem die Server von skyload.net betrieben wurden. Skyload.net diente für kino.to als “Filehoster”, der urheberrechtlich geschützte Filme und Serien im Internet bereitgestellt hatte.

Die Raubkopien wurden dort quasi gelagert und auf diese wurde von kino.to verlinkt. Skyload.net ist mittlerweile ebenso wie kino.to vom Netz genommen worden. Bei der Razzia gegen das illegale Filmportal im Juni 2011 waren bereits insgesamt 13 Personen festgenommen worden.

Vor dem Landgericht Leipzig wird in Kürze ein Prozess gegen die Drahtzieher von kino.to beginnen. In der Zwischenzeit seien die Ermittlungen abgeschlossen und Anklage erhoben worden, wie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft mitteilte. In den vergangenen Monaten waren bereits drei Mitglieder der Raubkopierer-Bande zu Haft- beziehungsweise Bewährungsstrafen vor dem Leipziger Amtsgericht verurteilt worden. Es ist zu erwarten, dass auf die eigentlichen Hintermänner wesentlich härtere Strafen zukommen.

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