Nachdem die Todesursache der drogensüchtigen Mutter aus Gohlis und ihres 2-jährigen Sohnes feststand, wurde jetzt ein weiterer tragischer Umstand bekannt. Laut Angaben der Leipziger Staatsanwaltschaft war die 26-jährige Christin F. offenbar schwanger.

Weitere Details wollte die Staatsanwaltschaft allerdings nicht bekanntgeben. Ebenso nicht, wer der Vater des ungeborenen Kindes sein könnte. In dem abschließenden Gutachten, das auf den Obduktionsergebnissen basiert, wurde seitens der Rechtsmedizin festgestellt, dass der Tod der jungen Mutter zwischen dem 7. und 10. Juni eingetreten war.

Wie berichtet, starb die seit ihrem 16. Lebensjahr rauschgiftabhängige Frau an einer Drogenmischintoxikation, einem Mix aus Heroin und Kokain, der in der Szene als “hot and cold” bekannt ist, wobei die Anfangsbuchstaben “h” für Heroin und “c” für Cocaine (englisch für Kokain) stehen. Laut Gerichtsmedizin trat der Tod des Zweijährigen im Zeitraum zwischen 13. und 14. Juni ein. Aufgrund der späten Auffindungssituation und des dementsprechenden Zustandes der Leichen werden die korrekten Todeszeitpunkte wohl nie ermittelt werden können. Erst etwa eine Woche nach dem Tod von Christin F., in der Nacht zum 17. Juni, waren die Leichen entdeckt worden, weil Verwesungsgeruch durch das Treppenhaus drang.

Seit Jahren war die Mutter in Betreuung des Jugendamtes und des Allgemeinem Sozialdienst (ASD), am 10. April wurde der Kontakt zu der Kindsmutter seitens des ASD abgebrochen. Der damalige Betreuer, jetzt suspendiert, hatte angegeben, dass die Mutter in gutem Zustand sei. Warum sich anschließend niemand mehr um die junge Mutter kümmerte oder wenigstens nachfragte, wird bis heute ermittelt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), Jugendamtsleiter Siegfried Haller und die Chefin des Allgemeinen Sozialdienstes (ASD), Sybill Radig wegen Totschlags durch Unterlassen. Bisher ist laut Staatsanwaltschaft dahingehend noch keine Entscheidung gefallen.

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