Der Hammer-Angreifer war sanktioniert worden. Dies geht heute aus einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft hervor. Mit Hammerschlägen soll ein 34-Jähriger eine Mitarbeiterin des Jobcenters in Leipzig traktiert haben. Am 21. Mai dieses Jahres gegen 9:30 Uhr geschah die Tat, in deren Folge die Frau schwer verletzt wurde. Nun erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage wegen versuchten Mordes.

Der Angreifer soll in Rage gewesen sein, weil ihm die Bezüge des Arbeitslosengeldes II um dreißig Prozent gekürzt worden waren. Deshalb soll er die Sachbearbeiterin, die ihn seit August 2012 betreute, aufgesucht und mit einem Hammer auf ihren Kopf und Oberkörper eingeschlagen haben, um sie zu töten. Der Angeschuldigte habe ein umfangreiches Geständnis abgelegt.

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“Danach habe er die ihm zugewiesene Arbeit der Säuberung von städtischen Grünanlagen als menschenunwürdig angesehen und abgelehnt. Die daraufhin durch seine Sachbearbeiterin veranlasste viermonatige Kürzung des Bezugs von ALG II habe er als Ungerechtigkeit empfunden und aus Wut und Verärgerung hierüber beschlossen, seine Sachbearbeiterin am nächsten Sprechtag aufzusuchen und diese zu töten”, teilt die Staatsanwaltschaft mit.

Laut deren Ermittlungen hat sich der Mann bereits mehrfach aggressiv gegen Jobcenter-Mitarbeiter verhalten. Er war auf Bewährung in Freiheit, denn im vergangenen Jahr war er bereits verurteilt worden, weil er einer Arge-Mitarbeiterin Pfefferspray ins Gesicht gesprüht haben soll.

Das Opfer des Hammer-Angriffs ist schwer, jedoch nicht lebensbedrohlich verletzt worden. Die 52-Jährige ist bis heute krank geschrieben. Ihr mutmaßlicher Angreifer sitzt seit der Tat in Untersuchungshaft. Da es im Grunde um Geld geht, unterstellt die Staatsanwaltschaft dem Beschuldigten niedere Beweggründe. Der Prozess wird vor dem Landgericht Leipzig verhandelt werden, noch ist kein Termin angesetzt.

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