Was die Aktion genau bedeuten sollte, ist der Polizei bislang unklar. Sie nennt sie vorerst eine "Provokation unter Bezug zum IS-Terror". Und meldete am heutigen Dienstag, 30. September: "Heute, am frühen Nachmittag, informierte ein Augenzeuge über eine kleine, schwarz gekleidete und vermummte Gruppe, welche auf dem Leipziger Markt offenkundig den Terror des IS darstellte." So hätte sich nach Aussagen des Zeugen "ein Teilnehmer als augenscheinlich Getöteter auf den Boden" gelegt und ein Kumpan "eine rote Flüssigkeit - beginnend am Hals des Liegenden - über den Boden" verteilt. Hinter dem Liegenden hätte zudem ein weiteres Gruppenmitglied gestanden und eine "Art Machete" geschwungen.

Darüber hinaus sollen die Teilnehmer Plakate mit arabischen Schriftzeichen bei sich geführt und Flyer an Passanten verteilt haben. Ein Akteur hätte nach ersten Aussagen eine orangefarbene Verkehrsweste mit der Aufschrift: “Scharia-Polizei” getragen.

Zum weiteren Verlauf meldet die Polizei: “Nach ihrem kurzen Schauspiel verließ die Gruppe den Marktplatz; eintreffende Beamte der Polizeidirektion Leipzig konnten sie nicht mehr feststellen. Ebenso ist unbekannt, welchen Inhalt die Plakate und Flyer hatten. Die Polizeidirektion Leipzig prüft nunmehr die straf- und/oder ordnungswidrigkeitenrechtliche Relevanz des Vorkommnisses.”

Und ruft dazu auf, sich bei der Kriminalpolizei zu melden, wenn man einen Flyer habe oder weitere Auskünfte erteilen könne. “Hierzu kann jede Polizeidienstelle aufgesucht werden. Telefonische Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Leipzig unter 0341-9664 6666 entgegen.”

Zum Artikel vom 30. September 2014 auf L-IZ.de
Die ISIS und die Leipziger Neonazis: Scharia-Polizei offenbar eine Aktion der JN Leipzig

Auch die L-IZ würde sich freuen, wenn es einen eingescannten Flyer oder Fotos der Aktion gäbe. Diese können jederzeit auch an redaktion@l-iz.de gesendet oder auf unserer Facebookseite unter www.facebook.com/LeipzigerInternetZeitung eingestellt werden. Aufgrund der derzeit dünen Faktenlage ist auch eine journalistische Einordnung der seltsamen Aktion noch nicht möglich – die Bilder oder ein Flyer könnten dabei hilfreich sein.

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