Der Friedenszentrum Leipzig e.V. ist der Gedenkinstallation für die Deportierten auf dem Leipziger Hauptbahnhof einen Schritt näher gekommen. Die Unterschriftenaktion, das Getrommel in den Medien, die Wortmeldungen etlicher politischer Akteure haben die Projektidee ein großes Stück vorangebracht. Der Gestattungsvertrag mit der Bahn rückt in Greifweite.

“Am 16. Mai finden direkte Verhandlungen zwischen den Verantwortlichen der Deutschen Bahn AG und den Initiatoren über die Erstellung eines Gestattungsvertrages als Voraussetzung für die Eröffnung einer Spendenkampagne statt”, teilte Torsten Schleip, Sprecher des Friedenszentrums Leipzig e.V., am Wochenende mit. “Im Vorfeld werden die bis zum nächsten Wochenende eingegangenen Unterschriften vor dem Maifest der DB AG am 9. Mai auf dem Leipziger Hauptbahnhof an Herrn Artur Stempel, Konzernbevollmächtigter der DB AG, und Frau Sabine Rothenberger vom Bahnhofsmanagement Leipzig übergeben. Wegen des erreichten Kompromisses verzichten wir auf den angedachten Protest parallel zum Maifest.”

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Die Ergebnisse der Verhandlungen am 16. Mai werden die Grundlage für das weitere Vorgehen der Initiatoren der Gedenkinstallation bilden. Im Hauptbahnhof Leipzig soll die Installation künftig daran erinnern, dass auch von hier aus in der NS-Zeit Leipziger Bürger in die Konzentrationslager verschickt wurden – in Waggons der deutschen Bahn.

Mit der Bereitschaftserklärung der Bahn zu Gesprächen sieht Torsten Schleip aktuell keinen Anlass zu neuen Protesten. “Uns wäre es lieber, die verfügbare Zeit und Arbeitskraft in die zur Finanzierung notwendige Spendenkampagne anstatt in ergebnislose Konfrontationen zu investieren”, sagt er. “Wir sind weiterhin fest entschlossen, am bisherigen Stand für die Gestaltung und den Standort der Installation festzuhalten. Die Realisierung des Projektes erfordert auch weiterhin die Unterstützung Vieler und einen langen Atem.”

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