Die Lage ist ernst, denn jedes Jahr sind viele Kinder in Leipzig ohne einen Kitaplatz. Das bedeutet, dass ein Elternteil nicht wie geplant zurück in den Beruf kann, dass eine teure Tagesmutter engagiert werden muss oder dass eine tägliche Odyssee ansteht, weil der Nachwuchs nur am anderen Ende der Stadt einen Platz bekommen hat.

Die meisten Kindergärten sind nicht in städtischer Hand

Kann die Stadt Leipzig den Eltern helfen? Interessanterweise sind 75 % der Leipziger Kindergärten gerade nicht in staatlicher Hand, sondern werden von freien oder privaten Trägern betrieben. Man kann zwar seinen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz gegenüber der Stadt geltend machen, diese hat jedoch nur eingeschränkte Möglichkeiten, eine adäquate Lösung zu finden. Immerhin gehören ihr drei Viertel aller Plätze nicht. Nur in absoluten Ausnahmefällen fragt die Stadt auch mal bei einem freien Träger an.

Freiheit und Aufwand für die Eltern

Der Hintergrund: Eltern haben die Wahl, welches Konzept ihnen für die Betreuung ihrer Kinder am meisten zusagt. Sie sind also frei. Doch diese Freiheit bedeutet aktuell auch, dass es keine zentrale Platzvergabe gibt und Eltern unter Umständen mühsam und aufwendig suchen und bei erfolgloser Suche ihren Rechtsanspruch geltend machen müssen. Können spezielle Mietcontainer hier eine Lösung sein?

Was genau braucht es für einen Kindergarten?

Ein Kindergarten braucht einen Ort, ein Grundstück mit Platz zum Spielen, er braucht angemessene Räume und qualifiziertes Personal. Es handelt sich schließlich nicht um eine Aufbewahrungsanstalt für kleine Menschen, sondern um einen Ort, an dem sich unsere Kinder begegnen, spielen und lernen können. Im Kindergarten eignen ich die Kinder vieles von dem an, was sie später für eine erfolgreiche Schullaufbahn brauchen: soziales Miteinander, feste Rhythmen, handwerkliche und geistige Fähigkeiten. Dafür braucht es den richtigen Rahmen.

Raum kann leichter geschaffen werden als eine kompetente Betreuung

Dass in Leipzig viele Erzieher/innen fehlen und deshalb sogar der Betrieb von Kitas gefährdet ist, ist hinlänglich bekannt. Diese Fachkräfte lassen sich auch nicht „aus dem Hut zaubern“, sondern die Lösung erfordert eine langfristige Planung und Ausbildungsoffensive. Raum lässt sich hingegen noch erstaunlich leicht schaffen, sofern ein geeignetes städtisches Grundstück zur Verfügung steht. Eine schnelle und schöne Lösung sind spezielle Kindergarten-Container, die bis zu 60 Monate lang eingesetzt werden können. Diese müssen nicht einmal gekauft werden, sondern können einfach gemietet werden. Doch kann eine Miet-Kita eine attraktive Lösung sein, sowohl für städtische als auch für freie Kitas?

Foto: Esther Merbt / pixabay

Kindergarten-Container sind hell, warm und freundlich

Mit dem Vorurteil, das man gleich im Kopf hat, haben Container heute nichts mehr zu tun, Sie sind weder blechern noch kalt oder provisorisch, sondern perfekt auf die Bedürfnisse von kleinen Kindern ausgerichtet. So könne sie für bis zu 5 Jahre als gemeinsamer Aufenthaltsort für Kinder dienen, die hier spielen und lernen können. Das gilt natürlich auch, wenn ein vorhandenes Gebäude saniert oder renoviert werden muss.

Von außen sehen die Container aus wie kleine Bungalows und wirken einladend und freundlich. Im Inneren können sie dann ihre Stärke ganz entfalten: Lichtdurchflutete Räume, eine kuschlige Atmosphäre auch in der kalten Jahreszeit durch eine perfekte Dämmung und die Erfüllung aller Standards und Sicherheitsvorschriften gehören bei den flexiblen Gebäuden einfach dazu.

Flexibel planen und umsetzen

Container sind modular und bieten deswegen eine Flexibilität, die ein festes Gebäude niemals aufweisen kann. Die Zahl der benötigten Kitaplätze sind immer in Bewegung, die Zahl der Gruppen und die Art der Angebote kann sich, nicht zuletzt durch Geburtenraten, Zu- oder Wegzug von Familien mit Kindern, in jede Richtung verändern. Dem trägt eine Miet-Kita Rechnung, indem sie auf die städtischen Bedürfnisse jeder Zeit angepasst werden kann.

Neben den Räumen für die einzelnen Gruppen brauchen natürlich auch die Betreuer einen angemessenen Platz, um sich zu organisieren und auszuruhen. Ein Sportbereich für das sportliche Angebot, ein kleiner Schlafsaal, ein Bücherraum, die individuellen Wünsche und Vorstellungen können auf bis zu drei Etagen umgesetzt werden.

Wohlfühlen, aber sicher

Container haben den Ruf, unattraktive Notlösungen zu sein, doch das muss nicht sein. Durch eine attraktive Ausstattung werden sie zu ansprechenden Räumen mit einer Atmosphäre zum Wohlfühlen, die nicht nur die Kinder und Erzieher genießen, sondern die auch von den Eltern geschätzt wird. Zu einem großen Teil liegt das an den klugen Lösungen für den Schallschutz, der überall da, wo viele Kindern an einem Platz sind, schnell zu einem Thema wird.

Durch den Einbau von Akustikdecken und -platten wird die Reflexion des Schalls minimiert und so zur Lärmreduzierung beigetragen. Das senkt das Stresslevel, was sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Auch im Außenbereich ist die Sicherheit ein großes Thema, denn niemand soll sich beim Spielen verletzen.

Hygiene leicht gemacht

Nicht erst in der aktuellen Situation ist die Hygiene ein großes Thema, Kinder lernen die persönliche Hygiene – wie die meisten anderen Dinge – erst beim Tun. Dafür muss man sie jedes Mal daran erinnern, bis es zur Gewohnheit geworden ist, die Hände zu waschen und nach dem Essen die Zähne zu putzen. Das funktioniert am besten, wenn die Kleinen die Möglichkeit haben, sich in einer kindgerechten sanitären Einrichtung auszuprobieren. In den Kindergarten-Containern ist das eine Selbstverständlichkeit.

Es gibt eine Menge zu tun, bis alle Leipziger Kinder mit einem Kitaplatz versorgt sind, und spezielle Container könnten auf dem Weg dorthin eine nicht uncharmante Zwischenlösung sein.

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