Da liegt sie nun, die holde Maid, ein wundersames Wesen, genießt entspannt die Sommerzeit und nichts von ihr zu lesen. Ein Umstand, der schon fast erfreut, im trüben Schein vom schwarzen Rest. Es ist ihr Spiel, was nichts bereut und andere springen lässt. Was träumt nun solch ein Alphatier im Schatten süßer Muße? Gelauscht und aufgeschrieben haben wir und teilens gern zum Gruße.

“So ist mir nun wohl unbenommen
– die schwarzen Männer sind verjagt –
die Jahre nicht mehr beizukommen,
der Rest der Meute ist verzagt.

Die sieben hab ich auch geschafft,
an Jahren auf dem Thron,
und viele hab ich hingerafft,
doch fehlt mir nun ein Sohn.

Nun – Töchter hab ich fast zuviel,
noch diese Übermutter gar,
die nehm ich später aus dem Spiel,
wenn ich dann noch mal Sieger war.

Denn das ich dieses werden muss,
für Vaterland und Außenhandel,
erbaut auf kühlem Wirtschaftsplus
und einem Wertewandel,
der nur für wen’ge fruchtbar scheint,
braucht weiterhin die Angst, die Sklaven trennt und niemals eint.

So ist gesichert, dass die vielen,
sich fleißig weiterregen
und morgens nicht mit ihren Kindern spielen,
sich gar nochmals zum Schlafe legen.

Doch wird auch dieses nicht genügen,
um gegen China noch zu siegen.
So ruf ich wohl nach Königtum,
das vierte Reich zu bauen,
denn Export ist der bessre Krieg, als sich direkt zu hauen.

Da braucht es Durchlass an den Schleusen
für Subventionen und kräftig Aufwärts-Steuerregen,
an all die Bataillone meiner Treuen,
für Waffenhandel, Wirtschaftskrieg – natürlich nur mit Gottes Segen.

Und irgendwann schreib ich ein Buch,
erzähl von meinen Lieben,
die mich – fast wie ein Fluch –
in diesen Traum getrieben.

Dann bin ich frei, der Zwang allein!
trieb mich an dieser Klippe Rand,
gesprungen sind stets Andre,
die ich am Wege fand.”

Epilog

Nun liegt sie da, ist ganz ermattet,
von Traum und Epos noch umschattet,
schaut sie sich um und fragt entgeistert,
ist dieses das, was Hitler nicht gemeistert?

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