Das Sportjahr 2019 ist für die sächsischen Behindertensportler geprägt von zahlreichen nationalen und internationalen Höhepunkten und auch dadurch, dass die Paralympics 2020 durch mehrere Qualifikationswettkämpfe bereits ihren Schatten voraus werfen.

Para Triathlon

Saisonhöhepunkte für die Leipziger Triathleten Martin Schulz und Max Gelhaar sind die Europameisterschaft in Valencia am 14. September und die Weltmeisterschaft in Lausanne vom 29. August bis 1. September. Für Schulz, dessen Startklasse im Gegensatz zu der von Gelhaar im paralympischen Programm gehört, geht es auch darum, Punkte für die Paralympics-Qualifikation zu sammeln.

Daher hat er Starts bei den World Series in Montreal (Kanada) am 28. und 29. Juni sowie beim Weltcup in Tokio am 17. und 18. August geplant. Nationale Titel werden am Chiemsee (30. Juni, Kurzdistanz), in Hamburg (6. Juli, Sprintdistanz), in Wilhelmshafen (10. August, Mitteldistanz) und Viernheim (24. August, Supersprintdistanz) vergeben. 2018 war Schulz im Gegensatz zu Gelhaar bei keinem dieser nationalen Wettkämpfe am Start.

Para Dressursport

Wichtigster Wettkampftermin für den Dresdner Dressurreiter Steffen Zeibig ist die Europameisterschaft in Rotterdam vom 19. bis 25. August. Auf dem Weg dorthin muss er sich bei drei nationalen Qualifikationswettkämpfen beweisen – vom 3. bis 7. Mai in Mannheim, vom 31. Mai bis 2. Juni bei der Deutschen Meisterschaft in München und vom 11. bis 14. Juli in Überherrn.

Goalball

Die beiden Chemnitzer Nationalspieler Oliver Hörauf und Felix Rogge konnten durch ihr WM-Silber im vergangenen Jahr bereits zur erfolgreichen Paralympics-Qualifikation des deutschen Teams beitragen. Vom 8. bis 13. Oktober gehören sie bei der Heim-EM in Rostock zu den Titelfavoriten.

Auch auf nationaler Ebene werden Titel angestrebt, allerdings nicht mehr wie in den Vorjahren unter dem Dach des BFV Ascota Chemnitz. Die Chemnitzer Goalballer haben gemeinsam unter anderem mit den Blindenfußballern des Chemnitzer FC in einem neuen Verein zusammengeschlossen – dem Chemnitzer Ballspiel-Club. Insgesamt vier Spieltage mit bis zu drei Spielen pro Team umfasst die Goalball-Bundesliga.

Beim Auftakt am 23. Februar gewann der Chemnitzer BC alle drei Begegnungen und liegt damit gleichauf mit Titelverteidiger Marburg. Die weiteren Spieltage finden am 16. März in Rostock, am 27. April in Dresden und am 20. Juli in Nürnberg statt. Neben dem CBC ist mit der SGV Dresden ein zweites sächsisches Team in der 1. Bundesliga vertreten.

Sitzvolleyball

Im Sitzvolleyball werden die deutschen Meister in einem mehrtägigen Turnier ermittelt. In diesem Jahr findet es vom 11. bis 13. Oktober in Koblenz statt. Sachsen ist durch den Dresdner SC und den BV Leipzig mit zwei Teams vertreten. Der DSC wurde 2018 Meisterschaftsdritter. Für den Dresdner Nationalspieler Florian Singer geht es bei der Europameisterschaft vom 15. bis 20. Juli in Budapest bereits um das Paralympicsticket.

Wird das deutsche Team mindestens Zweiter, ist die Qualifikation geschafft. Falls nicht, besteht noch eine Möglichkeit bei einem weiteren Qualifikationsturnier. Mit hochkarätig besetzten Vereinsturnieren in Dresden (13.-15. September) und Leipzig (29. November-1. Dezember) wird der Wettkampfkalender der Sitzvolleyballer komplettiert.

Rollstuhlbasketball

Vom 31. August bis 8. September findet in Walbrzych (Polen) die Europameisterschaft im Rollstuhlbasketball statt. Mit dabei dürfte auch der Zwickauer Nationalspieler Frank Oehme sein. Neben dem Kampf um die Medaillen (Deutschland wurde 2017 Dritter) geht es auch hier im die Tickets für Tokio 2020. Zwölf teilnehmende Teams kämpfen um vier Paralympics-Fahrkarten.

In der Bundesliga liegen die Rollers Zwickau vor dem letzten Hauptrundenspieltag auf dem achten und damit drittletzten Tabellenrang. Am kommenden Wochenende treten sie zuhause gegen Tabellenführer Thuringia Bulls an. Anschließend geht es für die Zwickauer darum, in einer Play-Down-Runde der Plätze 7 bis 10 den Abstieg zu verhindern.

Rollstuhlrugby

Auch im Rollstuhlrugby führt der Weg nach Tokio über die kontinentalen Titelkämpfe. Die EM 2019 findet vom 3. bis 11. August in Vejle (Dänemark) statt. Dort wäre der Finaleinzug Voraussetzung für eine direkte Paralympics-Qualifikation. Gelingt dies nicht, besteht noch eine weitere Möglichkeit bei einem Qualifikationsturnier.

Zwei junge Sachsen machen sich berechtigte Hoffnungen, die deutschen Farben bei der EM vertreten zu dürfen – der Leipziger Josco Wilke und der Chemnitzer René Richter. Beide gehören den erweiterten Nationalmannschaftskader an und hoffen auf einen EM-Einsatz. Regionaler Wettkampfhöhepunkt ist das mittlerweile zur guten Tradition gewordene Turnier in Dresden, das am 21. und 22. September stattfindet.

Weitere Sportarten und Veranstaltungen

Im Sitzball, einer Sportart, die nicht zum paralympischen Programm gehört, werden die Deutschen Meisterschaften 2019 in Sachsen ausgetragen. Am 4. Mai ist Leipzig Gastgeber für die nationalen Titelkämpfe der Männer und Frauen. Die Titelverteidiger kommen aus dem Landesverband Sachsen: Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen siegte 2018 die Spielgemeinschaft Leipzig-Plauen. Die Männer könnten mit einem Sieg in diesem Jahr sogar den Titelhattrick perfekt machen.

Ein weiterer Veranstaltungshöhepunkt auf sächsischem Boden richtet sich an den Nachwuchssport. Beim 31. Jugend-Länder-Cup der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ) im Sportpark Rabenberg treten Nachwuchsathleten aus ganz Deutschland in den Sportarten Judo, Leichtathletik, Schwimmen und Tischtennis an.

Nach zehn Jahren ist der Sächsischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband (SBV) wieder Ausrichter dieses Cups, dessen vordergründiger Zweck die Talentsichtung ist. Mit dem Chemnitzer Schwimmer Nico Clemens und dem für Radebeul startenden Tischtennisspieler Dominik Rehn haben zwei sächsische Nachwuchsasse gute Aussichten, beim Jugend-Länder-Cup Akzente zu setzen.

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