Es war ein gelungenes Wochenende für die SC DHfK-Sprinter Felix Straub, Marvin Schulte und Roy Schmidt bei den World Athletics Relays, der Staffel-WM im polnischen Chorzów. Während 200m-Läufer Felix Straub bei seinem WM-Debüt Staffel-Gold holte, sicherten sich Marvin Schulte und Roy Schmidt mit der 4x100m-Staffel das Olympia-Ticket für Tokio. Einziger Wermutstropfen: Im Finale schied das Quartett verletzungsbedingt aus.

Chorzów. Auch auf der Heimfahrt einen Tag nach seinem Gold-Rennen mit der deutschen 4x200m-Staffel konnte SC DHfK-Sprinter Felix Straub seinen WM-Triumph noch nicht richtig glauben: „Ich kann es noch immer nicht fassen, was da am Sonntag passiert ist und denke, ich werde das erst später realisieren.“

Was der 23-Jährige bei seinem Debüt im A-Nationaltrikot mit seinen Kollegen auf die Bahn brachte, war großer Sport. Auf der Außenbahn ließ das Quartett um Straub, Steven Müller (Friedberg-Fauerbach), Lucas Ansah-Peprah und Owen Ansah (beide Hamburger SV) während des gesamten Rennens nichts anbrennen und lief mit knapp zwei Sekunden Vorsprung (1:22,43min) einen souveränen Sieg vor Kenia und Portugal ins Ziel.

„Es war ein tolles Rennen und eine tolle Erfahrung für mich, dort teilnehmen zu dürfen“, sagte Felix Straub, „ein wenig schade war es jedoch, dass keine Zuschauer dabei sein konnten und auch das Wetter mit 4 Grad und Regen nicht gut mitgespielt hat.“ Die Freude über sein gelungenes A-Nationalmannschaftsdebüt wurde dadurch aber nicht getrübt: „Bei meinem ersten Einsatz gleich so einen Erfolg feiern zu können, ist der Wahnsinn.“

Auch Sprint-Bundestrainer Ronald Stein äußerte sich gegenüber leichtathletik.de stolz: „Die Vier haben wirklich einen super Job gemacht. Es waren ja noch viele unerfahrene Athleten dabei, selbst Steven Müller als Ältester ist international noch nicht so oft dabei gewesen. Die Zeit ist bei diesen Bedingungen extrem hoch einzuordnen.“

4×100-Meter Staffel holt Olympia-Ticket / Verletzungsbedingtes Aus im Finale

Sehr zufrieden war Bundestrainer Stein, der am Stützpunkt in Leipzig trainiert, auch mit der Vorlaufzeit seiner 4×100-Meter-Staffel. In Saisonbestzeit von 38,70 Sekunden qualifizierte sich das Quartett um SC DHfK-Schlussläufer Marvin Schulte als Vorlauf-Zweiter für das Finale am Sonntag. Und viel wichtiger: Mit dem Finaleinzug sicherte sich die deutsche Staffel das ersehnte Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio.

„Uns ist ein Riesen-Stein vom Herzen gefallen, dass wir nun – gut 1,5 Jahre nach unserem letzten internationalen Staffel-Auftritt bei der WM in Doha – das Ticket für die Olympischen Spiele gesichert haben“, sagte der 22-jährige Leipziger und fügte an, „das Rennen hat sich sehr gut angefühlt und es macht mir wieder mega Spaß zu laufen. Zudem fühle ich mich topfit.“

Mit ihrer Vorlauf-Leistung hätte das deutsche Team im Finale durchaus ein Wörtchen um die Podestplätze mitreden können. Im Finale sollte mit Roy Schmidt auch der zweite SC DHfK-Athlet zum Einsatz kommen, doch Schmidt bekam den Staffelstab auf Position 3 genauso wie Schlussläufer Schulte nicht mehr in die Hände. Startläufer Michael Pohl (Wetzlar) hatte auf den ersten Metern einen Wadenkrampf erlitten und musste aufgeben.

„Das war zwar sehr schade, aber am wichtigsten ist, dass wir kein Risiko eingegangen sind, es Michael wieder gut geht und wir alle gesund durch die Saison kommen“, sagte Schulte, „dann sind wir alle guter Dinge, dass wir in Tokio eine sehr gute Performance abliefern können.“ Den WM-Titel holte sich die Staffel aus Südafrika vor Italien und Japan.

Mit Überraschungs-Gold der deutschen Hürden-Shuttle-Staffel setzten mit Gregor Traber (Tübingen) und Erik Balnuweit (Wattenscheid) übrigens zwei weitere am Bundesstützpunkt in Leipzig trainierende Athleten ein Ausrufezeichen.

Der nächste geplante Wettkampf für die Leipziger Sprinter steht am 15. Mai in Mannheim auf dem Plan.

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