In der 2. Bundesliga fingen sich die Frauen des HC Leipzig ausgerechnet gegen den Aufsteiger ESV Regensburg die nächste Klatsche ein. In eigener Halle wurde, vor 298 erwartungsvollen Zuschauern, glanzlos mit 30:35 verloren.

Dabei gingen die Leipzigerinnen mit viel Schwung und Selbstvertrauen in dieses Spiel. Jeweils zu Beginn beider Halbzeiten zeigten sie ansprechende Leistungen, waren Tonangebend und hielten die Gäste auf Distanz. Der 7:5-Führung nach 11 Minuten folgte dann die erste Schwächephase, in der erneut durch eine hohe Fehlerquote die Führung verspielt wurde.

Plötzlich stand es nur 3 Minuten später 7:10. Die Gäste hatten sich nach 17 Minuten ihre erste 4-Tore-Führung erspielt (9:13). Doch Leipzig hielt dagegen, kämpfte sich heran und übernahm in der 28. Minute die erneute Führung (17:16). Zuvor hatte Torhüterin Annabell Krüger mehrfach überragend gehalten, wurden die Angriffe sehenswert ausgespielt.

Mit dem Halbzeitstand von 18:17 wurden die Seiten gewechselt. Nach Wiederbeginn drehte vor allem Emely Theilig auf. Mit ihren sehenswerten Treffern zog der HCL auf 3 Tore weg (21:19/34. Minute). Wer nun hoffte, die Gastgeberinnen würden mit ihren vorhandenen Möglichkeiten Regensburg den Zahn ziehen, sah sich getäuscht. Zu anfällig und holprig war das eigene Spiel.

Immer wieder unterliefen technische Fehler und vermeidbare Ballverluste im Spielaufbau. Stellungsfehler und mehrfache schlechte Abstimmung in der Abwehr ermöglichten dem Gegner leichte Tore. Besonders die ehemalige Leipzigerin Franziska Peter und Amelie Bayerl bekamen bei ihren Aktionen Begleitschutz, wurde fast gar nicht angegriffen. Beide durften sich je 7mal in die Torschützinnenliste eintragen.

Bei Leipzig war Emely Theilig mit 10 Toren die erfolgreichste Werferin. Sie war mit ihren teilweise genialen Torwürfen sehr effizient und herausragend, auf der anderen Seite hatte sie mit leichten Ballverlusten Anteil daran, dass der HCL am Ende den Faden verlor. Es gelang einfach nicht das eigene Konzept umzusetzen. Obwohl Trainer Kunze alles versuchte, sogar in Unterzahl die Torhüterin zugunsten einer sechsten Feldspielerin wechselte. Leider haben in der Umsetzung nicht alle Spielerinnen diese Taktik verinnerlicht oder verstanden. Mehrfach wurde der Ball genau auf die gerade verwaiste Position gespielt. Ballverlust.

Fazit: Regensburg hat das clever zu Ende gespielt. Letztendlich ist der HCL an sich selbst gescheitert und hat sich in die peinliche Niederlage gefügt. Ein wirkliches Aufbäumen war nicht zu erkennen. Fast wirkt es so, als habe man in Leipzig nicht nur eine Ergebniskriese. Die kommenden Gegner werden nicht einfacher. Bereits am kommenden Mittwoch spielen die Mädels gegen FRISCH AUF Göppingen, einem Bundesliga-Absteiger. Nur mit einer deutlichen Leistungssteigerung und einer aufopferungsvollen Abwehrarbeit ist diesem Kontrahenten überhaupt nur beizukommen.

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