Falschinformationen werden dadurch nicht zur Wahrheit, wenn sie der Oberbürgermeister dieser Stadt gebetsmühlenartig wiederholt, aber sie beeinflussen das Meinungsbild. Dies muss korrigiert werden. Bereits auf dem Wahlkampfforum der LVZ im Gewandhaus zu Leipzig war der aufmerksame und kundige Zuhörer erstaunt, von Herrn Jung zu erfahren, dass Leipzig den Flughafen als Finanzierungsquelle für Schulen und Kindergärten braucht.

Eine dreiste Wiederholung dieser Argumentation erfolgte nun als Antwort auf eine Anfrage im Stadtrat am 23. Januar. Leipzig braucht den Flughafen, so Herr Jung, “damit die Stadt künftig finanziell wieder auf eigenen Füßen stehen kann.”

Die Bürgerinitiative “Gegen die neue Flugroute” stellt hiermit klar: Es ist schlichtweg falsch, dass Leipzig von Steuern des Flughafens partizipiert. Das Gegenteil ist der Fall. Die einzige Kommune, die von irgendwelchen Steuereinnahmen profitiert ist Schkeuditz, und zwar über die Grundsteuer, da der Flughafen auf Schkeuditzer Land steht. Insofern müsste Herr Jung zunächst einmal eine seiner Begehrlichkeiten umsetzten, die Eingemeindung von Schkeuditz, um an diese Geld zu gelangen.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Und die Körperschaftssteuer? Seit 1991 Null, Jahr für Jahr. Gemäß Aussage der Sächsischen Staatsregierung auf eine Anfrage im Landtag in 2011 hat die öffentliche Hand von der Mitteldeutsche Flughafen AG bisher noch keinen Euro Gewinn erhalten. Es stellt sich somit die Frage, in welchem Leipziger Stadthaushalt Einnahmen aus dem “Jungbrunnen” LEJ zu finden wären?

Der Flughafen Leipzig-Halle ist ein Milliardengrab, für das Leipzig seit 1992 73 Mio. Euro Darlehen aufnehmen und im Zeitraum 2009 bis 2012 5,6 Mio. Euro an Kapitalerhöhung und Investitionszuschuss für den Flughafen aufbringen musste. Das Geld fehlt für Schulen und Kitas. Damit versündigt sich Herr Jung an der Zukunft unserer Kinder und dieser Stadt.

Herr Jung verschweigt in seiner Legendenbildung über das “Wirtschaftswunder” LEJ aber auch, dass Flughafen und DHL bisher erst ca. 1/3 der angestrebten und geplanten Kapazitäten auslasten. Was im Umkehrschluss natürlich auch bedeutet, den 100.000 vom Fluglärm betroffenen Leipzigern besteht das richtige Horrorszenario erst noch bevor. Die sich daraus ergebenden Krankheitskosten werden im Übrigen sozialisiert.

www.fluglaermleipzig.de

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