Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAGKR) ruft unter dem Motto: "Nächstenliebe verlangt Klarheit - kein Naziaufmarsch, nirgendwo" zur Teilnahme an den Protesten des Bündnisses "Dresden Nazifrei" gegen den geplanten Neonazi-Aufmarsch am 13.02.2013 in Dresden auf.

“Die menschenfeindliche Ideologie der extremen Rechten und die NS-Verherrlichung, die mit dem jährlichen Neonazi-Aufmarsch in Dresden einhergehen, sind mit der christlichen Botschaft nicht vereinbar”, sagt Elisabeth Raiser, Vorsitzende von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. “Wir rufen zu gewaltlosen Blockaden auf, weil wir der Überzeugung sind, dass es eines in der Öffentlichkeit deutlich sichtbaren Zeichens gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und rechtsradikale Aufmärsche bedarf. Das scheint uns nach der Mordserie der Terrorzelle ?NSU’ besonders wichtig und notwendig.”

Ein solches Zeichen zu setzen ist eine gesamtdeutsche Verantwortung, die sich in Dresden, aber auch in Magdeburg, in Cottbus, in Dortmund, in Köln oder in Stolberg und andern Orten manifestiert. An Blockaden oder an anderen Formen des Protests und des Gebets teilzunehmen ist eine persönliche Gewissensfrage. Gewaltfreie Blockaden gehören zum Grundrecht auf freie Meinungsäußerung. Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und die BAGKR hoffen, dass die Teilnehmenden in ihrer Gewissensentscheidung respektiert werden und unterstützt gleichzeitig diejenigen, die sich für eine andere Form des Widerstands entscheiden. “Wir wollen keinen Streit unter denjenigen, die den neonazistischen Aufmärschen Widerstand leisten, sondern wir wollen gemeinsam klare Zeichen setzen für unsere Grundüberzeugungen”, so Raiser.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Die BAGKR fordert die Sicherheitsbehörden auf, Blockaden und Protest in Sicht- und Hörweite der Neonazis als ein wichtiges gesellschaftliches Signal zuzulassen. “Es ist unsere Aufgabe als Christen, Neonazis nicht den öffentlichen Raum zu überlassen. Unser Protest richtet sich gegen organisierte Neonazis und die öffentliche Verharmlosung des Nationalsozialismus. Unser Mitgefühl und Beistand gilt den täglichen Opfern rechter und rassistischer Gewalt in Deutschland”, so Christian Staffa, Sprecher der BAGKR.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus ist ein Zusammenschluss von Initiativen, Organisationen und Arbeitsgruppen, mit dem Ziel gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit innerhalb und außerhalb der Kirchen zu benennen, ihnen konstruktiv entgegenzutreten und sie zu überwinden. Die BAGKR ist ein Projekt von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und hat sich im Februar 2010 im Vorfeld des Neonazi-Aufmarsches in Dresden gegründet.

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