Als taktlos und rückständig kritisierte die SPD-Europaabgeordnete Constanze Krehl die Ankündigung der Bundesregierung, ausgerechnet in der Woche des Internationalen Frauentags eine EU-weite Frauenquote verhindern zu wollen: "Am 8. März begehen wir gemeinsam den Internationalen Frauentag. Den Kampf um diesen Tag haben die Frauen bereits vor mehr als einhundert Jahren gewonnen.

Es ist ein Akt von großer Ignoranz und brüskiert die Frauen in Europa, wenn die Bundesregierung genau jetzt die Parole ausgibt, eine Frauenquote um jeden Fall verhindern zu wollen”, so Krehl.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Die Bundesregierung hatte Anfang dieser Woche der Ständigen Vertretung in Brüssel die interne Weisung erteilt, sich aktiv für eine Verhinderung der von EU-Justizkommissarin Vivienne Reding vorgeschlagenen Richtlinie zur Einführung einer EU-weiten Geschlechterquote in Aufsichtsräten einzusetzen. Deutsche Diplomaten sollen gemeinsam mit weiteren Mitgliedsstaaten eine Sperrminorität für die Abstimmung im Europäischen Rat organisieren.

Constanze Krehl, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten, bekräftige die Forderung der Sozialdemokraten nach einer verbindlichen Quote und damit nach einem klaren Zeichen für Chancengleichheit bei der Besetzung von Spitzenpositionen in der Wirtschaft: “Die Sozialdemokraten im Europäischen Parlament begrüßen den Richtlinienvorschlag als wichtigen Schritt zur Gleichberechtigung der Geschlechter im Arbeitsleben”, erklärte Constanze Krehl. “Wir werden uns nun noch stärker für den Vorschlag von Frau Reding einsetzen. Gerade jetzt wünschen wir uns aber auch den Mut der Kommission, gemeinsam mit dem Parlament weiter reichende Regelungen vorzuschlagen und eine wirkliche Gleichberechtigung zu erreichen – dazu gehört zum Beispiel eine Geschlechterquote auch für Vorstände.”

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