Nachdem die Tarifverhandlungen für die 265.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel am Mittwoch nach 10 Minuten durch die Arbeitgeber abgebrochen wurden, antworten die Beschäftigten mit der Fortsetzung der Streiks in verschiedenen Teilen Thüringens und in Dresden. Betroffen sind Kauflandmärkte, mehrere Marktkaufhäuser, IKEA, H&M, real,- und netto-Märkte.

“Es ist beispiellos, was die Arbeitgeber sich gestern geleistet haben. Nach nur 10 Minuten verlassen sie die Verhandlungen, weil am Verhandlungstag gestreikt wurde. Es drückt Ihren fehlenden Respekt den Beschäftigten gegenüber aus. Sie wollen uns einseitig Regeln und Bedingungen aufdrücken. Nirgendwo steht geschrieben, dass am Verhandlungstag nicht gestreikt werden darf. Da spielen wir nicht mit”, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.

“Das die Arbeitgeber sich gezwungen sahen, uns ein Angebot zur Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen zu machen, ist ein Ergebnis der nicht nach lassenden Streikbewegung. Aber 2,5 % zum 1. September und 1,5 % im nächsten Jahr sind viel zu niedrig und viel zu spät. Die Verknüpfung dieses Angebots an gleichzeitige Verschlechterungen bei der Arbeitszeitplanung, bei den Zuschlägen und der Bezahlung von Auffüllkräften, ist nicht akzeptabel”, so Lauenroth-Mago

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Mitteilungen und Informationen, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” nicht vorenthalten möchten und im Ressort “Melder” veröffentlichen …

ver.di fordert rückwirkend zum 1. Juni 2013 für 265.000 Beschäftigte im Einzel- und Versandhandel Mitteldeutschland eine Erhöhung der Gehälter und Löhne um 1 ? pro Stunde, die Ausbildungsvergütungen sollen um 90 ? im Monat steigen.

Derzeit verdient eine Verkäuferin nach 7 Jahren 13,43 ? pro Stunde. Bei einer 38-Stunden-Woche sind dies 2.216,- ? pro Monat. Das Einstiegsgehalt einer ungelernten Beschäftigten beträgt 9,21 ? pro Stunde, bei einer 38-Stunden-Woche sind dies 1.520,- ? pro Monat. Die Mehrheit der Beschäftigten arbeitet in Teilzeit und liegt z. B. bei einem 90-Stunden-Vertrag im Monat trotz Tarifgehalt nur knapp über der Armutsgrenze. Der Einzelhandel ist die Branche mit den meisten Aufstockern.

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