Dagmar Neukirch, Sprecherin für Gesundheit und Soziales der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt: "In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Soziales und Verbraucherschutz haben CDU und FDP unseren Antrag ?Organspende rettet Leben - Sachsen muss alle Möglichkeiten nutzen? (Drucksache 5/9375) - abgelehnt und sich damit klar gegen notwendige Verbesserungen bei der Bereitschaft zur Organspende gestellt.

Während der Expertenanhörung im September haben die Sachverständigen den Antrag der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag außerordentlich begrüßt und akuten Handlungsbedarf ausgemacht. Wir fordern daher die Staatsregierung auf, ein Maßnahmenkonzept für den Freistaat Sachsen vorzulegen und das Gesundheitsziel ?Organspende rettet Leben? zu etablieren. Es handelt sich nicht ausschließlich um ein medizinisches Problem. Deshalb ist es aus Sicht der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag sinnvoll, viele Akteure im Gesundheitssystem zusammenzubringen und nichtmedizinische Bereiche wie die Bildung in den Prozess zu integrieren. Wir wollen die Stellung der Transplantationsbeauftragten stärken, indem mehr Zeit für diese wichtige Aufgabe bereitgestellt wird. Außerdem sieht unser Antrag eine verbesserte Beratung und Betreuung von Transplantierten und Lebendspendern vor.

Mit ihrer ablehnenden Haltung hat die Koalition heute offenbart, dass sie trotz der dramatisch eingebrochenen Zahl an Organspenden in Sachsen nicht bereit ist, das Heft in die Hand zu nehmen. Neueste Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) belegen diesen Trend. Während bundesweit von Januar bis Oktober 2013 insgesamt 754 Organspenden vorgenommen wurden, lag diese Zahl im Jahr 2012 noch bei 892. Der Rückgang von 15,5 Prozent wird von den in der ?Region Ost? zusammengefassten Gebieten, zu denen auch Sachsen gehört, noch übertroffen. Dort sind die Organspenden um 18 Prozent auf nur noch 82 zurückgegangen. Schwarzgelb lässt somit hunderte Patientinnen und Patienten im Stich, die dringend auf lebensnotwendige Spenderorgane angewiesen sind.”

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