Zur Äußerung des Vorsitzenden des Stadtschülerrates Maximilian Lehmann erklärt Dr. Skadi Jennicke, stellv. Vorsitzende der Fraktion Die Linke: Der Dialog mit der heranwachsenden Generation ist für Die Linke von außerordentlicher Bedeutung. Die Mitglieder der Fraktionen im Stadtrat und im Sächsischen Landtag suchen ihn, wo immer sich Gelegenheit bietet.

Auf persönlicher Ebene funktioniert das auch. Allerdings sind die Versuche der Stadträte, in Schulen über die Arbeit in der Kommunalpolitik zu informieren, in den letzten Jahren immer an bürokratischen Hürden bzw. an der Berührungsangst von Lehrkräften und Schulleitern gescheitert. Am Beginn des Jahres 2011 haben wir alle Schulen angeschrieben und ein Kommunikationsangebot unterbreitet. Leider gab es darauf seitens der Schulen keinerlei Reaktion.

Es ist ein Stück politische Bildung, wenn gewählte Vertreter der Leipziger Bürgerinnen und Bürger über die Arbeit im Stadtrat aufklären, etwa: Was ist der Stadtrat? Wie arbeitet er? Wie wird der Stadtrat gewählt? Wie werden in der Stadt Entscheidungen getroffen? Wie ist die Stadtverwaltung in Leipzig aufgebaut? Was hat mich bewogen, für den Stadtrat zu kandidieren?

Dabei geht es nicht darum, neue Parteimitglieder zu gewinnen, sondern Schülern zu vermitteln, was demokratische Teilhabe bedeutet sowie Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn die Fraktionen, der Oberbürgermeister gemeinsam mit dem Stadtschülerrat und der Regionalstelle der Sächsischen Bildungsagentur hier eine verbindliche Regelung vereinbaren, wie es Stadträten aller Fraktionen möglich ist, mit Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe ins Gespräch zu kommen. Nur wenn die jungen Menschen Kontakt mit der Politik haben, können sie sich etwas darunter vorstellen und für sich prüfen, inwieweit sie selbst aktiv werden wollen.

Hinter diesem Anliegen steckt auch eine ganz persönliche Erfahrung. Ich selbst erinnere mich sehr genau daran, dass wir im Unterricht der 11. Klasse am Rudolf-Hildebrand-Gymnasium einen Kommunalvertreter zu Besuch hatten. Es hat dann noch 15 Jahre gedauert, ehe ich mich entschieden habe, selbst politisch aktiv zu werden. Aber immerhin, die Begegnung hat gewirkt.

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