Das 14. Leipziger Wasserfest lockte mit einem rappelvollen, erlebnisreichen Programm vom 15. bis 17. August zahlreiche Besucher in die künftige "Wasserstadt". An den insgesamt fünf Standorten an Elsterflutbett, Karl-Heine-Kanal und Markkleeberger See begeisterten vielfältige Aktionen von Floßbau-Challenge bis Pappbootrennen, von der "Pirateninsel" bis zum Wermsdorfer Fischerdorf und vom Hafengottesdienst bis zur Wasser-Feuer-Show die ebenfalls wasserfesten Gäste.

Rund 100.000 Gäste besuchten von Freitagabend bis Sonntag das größte Volksfest der Region. “Die unterschiedlichen Angebote wurden von den Besuchern sehr gut angenommen – und das obwohl das Wetter teilweise wenig einladend war”, so Thomas Paarmann, Organisator des Leipziger Wasserfestes. Auf einem Areal von über fünf Quadratkilometern zwischen Max-Reger-Allee, Sachsenbrücke und Musikpavillon und in diesem Jahr erstmals auch in der Anton-Bruckner-Allee war der Clara-Zetkin-Park wieder Hauptankerplatz des Wasserfestes. Ein vielfältiges Programm, u. a. mit rockigem “Wellen machen”-Wasserfestival, Primacom-Sommerkino und Luna-Park, aber auch Salsa-Café, Entenrennen, Informationsangeboten und Kinderwiese, sorgte hier bei den Besuchern sämtlicher Altersgruppen für gute Stimmung. Der Stadtteilpark Plagwitz und der Kanupark Markkleeberg waren weitere Schauplätze des diesjährigen Wasserfestes.

Nach einem verregneten Auftakt beim Ur-Krostitzer-Matrosenball mit Live-Musik und Feuer-Wasser-Show am Freitagabend strömten die Leipziger vor allem am Samstag und Sonntag zum Leipziger Wasserfest. Rund vierzig bunt geschmückte Boote läuteten am Samstag zur Bootsparade das diesjährige Fest ein. Mit von der Partie waren u. a. “MS Ottilie”, ausgestattet mit Sonnenschirm, Frosch und Rettungsboot, das Boot “Sonnenglück” und natürlich der schwimmende Trabi Schorsch, der bereits zum 7. Mal extra aus Gera angereist war. Das Publikum kürte per Klatschvotum seine Lieblinge: Die sympathische Bootsbesatzung des “Igelbootes” siegte knapp vor der “MS Disco”, die ihrem Namen als schwimmendes Partyschiff alle Ehre machte.

Tempo war beim Pier1-Drachenbootfestival angesagt, bei dem insgesamt 16-köpfige, meist muskelbepackte Teams im Drachenboot um den Sieg kämpften. “Rund 450 Sportler vom paddelnden Architekturbüro bis zu ehemaligen Profikanuten traten in insgesamt 23 Rennen gegeneinander an”, so Susanne Karge, die das Drachenbootfestival nach 14 Jahren am Cospudener See erstmals am Elsterflutbett organisierte. In der Kategorie “Open” holten sich die gestählten Jungs vom “Maxxfitness-Team” den begehrten Drachenkopf-Pokal – wie bereits im Vorjahr. Die Sporttruppe “Crossfit deluxe” verwies im Finale der Kategorie “Open” (mindestens 6 Damen) die Crew der “Partyflotte” auf den 2. Platz.

Sportlich ging es am Sonntag beim Kozubek & Schatz-Wasserthriathlon im und um das Elsterflutbecken weiter. Die Lauf-, Monsterroller- und Kanustrecke im Clara-Zetkin-Park bewältigten Charis und Mirja (Freizeitroute) bzw. Johannes und Knut (Fitness-Route) am schnellsten und durften sich über Wassersport-Gutscheine freuen. Dass bei den interaktiven Wasserfest-Spielen, die seit Jahren fester Bestandteil des Leipziger Wasserfestes sind, aber vor allem der Spaß im Vordergrund steht, wurde spätestens am Sonntag bei der Floßbau-Challenge und beim Pappbootrennen im Kanupark Markkleeberg deutlich. Ausgestattet mit Fässern, Holzpaletten, Styropor, Draht und anderen Baumaterialien bzw. nur mit Pappe und Klebeband gingen zahlreiche Teams bei beiden Wettbewerben an den Start. Die Floßbau-Challenge gewannen die Gießener “Impropiraten” – obwohl oder gerade weil die Besatzung kurz nach dem Start im Elsterflutbecken bereits baden gehen musste. Den 2. Platz belegte Team “Blubblubb” mit gruseligem Sensenmann an Bord vor den schwimmenden “Waldschraten”.

Zeitgleich zur Floßbau-Challenge verfolgten rund 7.000 Zuschauer das 8. Pappbootrennen im Kanupark Markkleeberg, wo sich 13 abenteuerlustige Teams mit ihren Pappkreationen in die Fluten stürzten. Das Spaceshuttle der Mannschaft “Teamplaner” belegte mit einer Bestzeit von 2:01 Minuten im Wildwasserkanal den 1. Platz. Den Preis für das beste Design gewannen die “Papp-PirAffen”.

Zur großen “Wellen machen”-Wasserfestival am Samstagabend rockten die Musiker von “Superheld” gemeinsam mit “Kukaye Moto” und den “L.E. Soulfuckers” den Park, bevor eine eigens choreografierte Feuer-Wasser-Show das Elsterflutbett illuminierte. Anschließend ließen sich zahlreiche Nachtschwärmer beim Primacom-Sommerkino in der Max-Reger-Allee nicht von zwischenzeitlichen Regenschauern abschrecken. Wer es etwas ruhiger mochte, kam beim Konzert von Kai Niemann und Band im Stadtteilpark Plagwitz oder beim Salsa-Café mit Latin-Tanzworkshop am Musikpavillon auf seine Kosten.

Ein weiterer Höhepunkt des Wasserfestes war zweifelsohne das jährliche Leipziger Entenrennen. Exakt 2.880 gelbe Gummienten wurden am Sonntag pünktlich um 11 Uhr an der Sachsenbrücke ins Rennen geschickt und schwammen für ihre Paten im Elsterflutbett um die Wette. Mit den diesjährigen Einnahmen des Los- und Souvenirenten-Verkaufs wird der Anglerverband Leipzig e. V. unterstützt. “Auch wenn die genaue Summe momentan noch erfasst wird, können wir die Errichtung von barrierefreien Anglerstegen im Leipziger Westen mit einer stattlichen Summe unterstützen”, freut sich Dr. Sabine Heymann, Vorsitzende des Wasser-Stadt-Leipzig e. V. Unter allen Losbesitzern wurden 71 Sachpreise von der Donaukreuzfahrt bis zum Wassersportgutschein vergeben. Alle Gewinn-Nummern sind ab sofort unter www.wasser-stadt-leipzig.de (unter Projekte) bzw. unter www.wasserfest-leipzig.de einsehbar.

Informationen zum Gewässerverbund und zum Wassersport in Leipzig, anschauliche Wassermodelle, Faltsegelboote oder einen Stand der Marine gab es im Clara-Zetkin-Park oder im Stadtteilpark Plagwitz zu erkunden. Vor allem Kinder konnten hier auf der zünftigen “Pirateninsel”, aber auch zum AOKFamilientag am Musikpavillon, auf dem “Kunst- und Kreativmarkt” auf der Sachsenbrücke oder im Schaustellerbereich des “Lunaparks” eine Menge erleben. Ob beim Bau einer Augenklappe, bei der Piratenschatzsuche, in der Seifenblasenwerkstatt oder im Riesenrad – die kleinen Piraten hatten mindestens ebenso großen Spaß zum Leipziger Wasserfest wie die gestandenen Kapitäne.

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